Wer beim Bandnamen an eine kalte andalusische Gemüsesuppe
denkt und die Band dann im iberischen Raum verortet, liegt
deutlich daneben. Die sechs um Sänger Jan-Henrik Ohme kommen
aus Norwegen und legen inzwischen ihr viertes Konzeptalbum in
Folge vor. Erzählt wird die Geschichte der Schicksalsgöttin
Atropos, die Unabwendbare der drei griechischen
Schicksalsgöttinnen, die für das Schicksal und den Tod eines
je-den verantwortlich ist. Als Zerstörerin war es ihre Aufgabe,
den Lebensfaden zu zer-schneiden, der von ihren Schwestern
Klotho gesponnen und von Lachesis bemessen worden war. Sie
wählte auch die Art und Weise des Todes eines Menschen.
Musikalisch wird dieser schwere Stoff gekonnt umgesetzt. Der
Gesang ist teilweise hymnisch, teil-weise elegisch getragen,
düster, dann wieder fast rein und hell und wird gestützt von
einem vollen Sound. Aus dem Progrock-Klangteppich sind immer
wieder einzelne In-strumente deutlich herauszuhören, die die
Melodien weitertragen und für Abwechslung sorgen. So entstehen
aus Tönen die Bilder im Kopf zu der erzählten Geschichte.
7 von 9 Punkten
ROHO