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NEW MODEL ARMY, 18.10.2013, LÖWENSAAL,
NÜRNBERG
Der Löwensaal war mit einen etwas gereifteren Publikum gut
gefüllt. Kein Wunder, Mastermind, Sänger und Gitarist Justin
Sullivan und seine Band können bald ihr 35-jähriges Jubiläum
feiern. Zum Glück erinnert daran nur die Optik, denn New Model
Army spielen immer noch kraftstrotzenden Indie.
Ab den ersten Tönen von „I Need More Time“ von der letzten
Scheibe „Between Dog and Wolf“ hüpft Sullivan wie ein junger
Derwisch über die Bühne und fesselt mit vielen Gesten und
starker Mimik das Publikum. Dazu kommt sein prägender fast
hypnotischer Gesang. Ein deutlich jüngerer Fan versuchte im
Publikum vergeblich, auf den Schultern seines Freundes stehend,
seine Gesten nach zu ahmen.
Auf der Setlist dominierten die Songs von „Between Dog and
Wolf“. Es waren insgesamt neun Stück. Auffällig das diese Songs
Live deutlich rockiger gespielt wurden und weniger dunkel und
düster klangen, als auf der CD. Bestes Beispiel dafür der Song
„Stormclouds“ der von doppelten Drums richtig angetrieben
wurde.
So passten die neuen Sachen auch viel besser zu den alten
Krachern wie der fulminante und hymnische Anti-Kriegs-Song
„Here Comes The War“ oder das schöne, sehr psychedelisch
gespielte „Wonderful Way to Go“. New Model Army haben
bekanntlich auch inhaltlich was zu sagen. Sie setzen sich für
Gerechtigkeit, für die Natur und gegen Missstände ein.
Allerdings wird nicht plump agitiert, sondern Sullivan weist
mit feiner Ironie, „er ist froh in Deutschland zu sein beim
Waldvolk, Full of Forest“ auf die Themen hin.
Nach zwei Zugabeblöcken und fast zwei Stunden ging ein sehr
gutes Konzert mit „I Love the World“ leider schon zu Ende,
getreu dem Motto, „aufhören wenn es am Schönsten ist.“
Roland Hornauer