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ROCK IM PARK 2014, NACHLESE FREITAG, 06.06.2014

All die Jahre wieder gibt es am Zeppelinfeld eine saftige musikalische Bescherung für Musikbegeisterte, sowie auch für die eher feierlustigen Partyinteressierten. Während der große Bruder Rock am Ring gestern schon die Glöckchen schlug und mit Iron Maiden und The Offspring das Spektakel einläutete, zieht das bayerische Pendant einen Tag später mit einem sehr strikten Genre-Programm und dem Headliner Metallica nach.
ROCK IM PARK 2014, NACHLESE FREITAG, 06.06.2014

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Die Medienresonanz rund um zwei der größten Festivals Deutschlands war ja in der letzten Zeit eher auf Rock am Ring und dessen lokale Verlegung fokussiert, und mehr oder weniger negative bis gänzlich gehässige Kommentare traten im Kontext mit Veranstalter Marek Lieberberg auf. Irgendwie gingen die Schlagzeilen etwas unter, dass beide Festivals diesjährig sogar viertägiges Musikprogramm liefern.

Obwohl der Freitag nur mit sechs Künstlern in der Headline locken konnte, war die Center-Stage sehr hoch frequentiert - sogar, als die erste Band des Tages, In Extremo, ihre Musik zum Besten gab, welche ja oft auf geteilte Meinungen stößt. Mittelalterrock und Imageschwierigkeiten hin oder her, ein interessanter Start in das Festival bot sich in jedem Fall.

Auch wenn In Extremo genauso wenig wie die darauf folgenden Alter Bridge meinem persönlichen Geschmack entsprechen, aber aushaltbar war beides in der sich langsam maximierenden Nachmittagshitze. Angekündigt von irgendeiner Blondine wurden Alter Bridge als "die Könige des Hard Rock", was mehr oder wenig als Blasphemie im Raum stand, in Anbetracht der  Tatsache, dass keine 3 Stunden später Metallica auf derselben Bühne spielten. Die Stimme von Sänger Myles Kennedy ist eher nicht so mein Ding und war vielleicht von der älteren Generation schon gar nicht mehr audial wahrnehmbar, den Oktavlagen zufolge.

Avenged Sevelfold lösten dann ab und setzten eher auf Inszenierung und Show als auf Musik und Message. Feuer kam die ganze Show über aus irgendwelchen Ecken und das Logo war auch irgendwie komisch zerhackt an jedem Stück Bühnenrequisit untergebracht, was fast schon psychodelische Puzzle-Effekte hatte.

Endlich kamen dann auch Metallica auf die Bühne - überraschenderweise mit nicht mehr Bühnenbild als Avenged Sevenfold schon vorgelegt hatten - und auch nicht mit mehr Pyrotechnik oder anderen Effekten. Und die, die sie verwendeten, hatten dann aber auch echt Stil und Daseinsberechtigung. Auch wenn ich in dieser ganzen Hard Rock und Metal Richtung in diesem Leben wahrscheinlich keinen Fuß mehr fassen werde, aber ein Genuss sind Metallica einfach vom Zusehen her schon, denn selten so gute Musiker mit Freude spielen gesehen. Übrigens waren sie mit dem neuen Konzept "Metallica by request" unterwegs, was also hieß, die Fans konnten die Setlist via Abstimmung vor dem Konzert selbst bestimmen. Dass das nur gut ankommen kann, ist natürlich vorprogrammiert. Getreu dem Motto "Kill em all, play em all" spielten die älteren Herren dann sowohl üblichen Knaller, als auch die geheimen Favoriten unter dem sehr gemischten Publikum. Per SMS konnte man dann auch schließlich noch speziell wählen, ob 'Fuel', 'Wherever I May Roam' oder der neuere Song 'The Day That NEver Comes' gespielt werden sollte; das Publikum entschied sich für letzteres. Während Metallica noch ewig weiter ihre Instrumente bearbeiteten, lief dann um 23Uhr auf der Clubstage noch Rudimental, was viele vom Headliner weg zog zur britischen Mischung elektrischer Klänge und Hip Hop Beats. Ob die da wirklich jemand kannte ist infrage zu stellen, im UK hat es die Combo immerhin auf Platz Eins der Charts mit ihrem bisher einzigen Album geschafft, in Deutschland hat man wohl noch nicht viel gehört davon.

Wer eher im Hard Rock/Heavy Metal angesiedelt ist, kam heute voll auf seine Kosten, auch wenn es nicht viele Acts waren - ob das jetzt auch 85€ für eine Tageskarte wert ist, wie für alle anderen Tage mit mehr Angebot, oder gar 205€ für alle vier Tage? Nun, es sei jedem selbst überlassen.

Lea Biermann