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CD REZI GARAGE ROCK: IGGY AND THE STOOGES

CD REZI GARAGE ROCK: IGGY AND THE STOOGES

IGGY AND THE STOOGES
READY TO DIE
FAT POSSUM / ROUGH TRADE

Da steht er nun vor uns auf dem Albumcover, der Gottvater des Punk, Iggy Fucking Pop! Umgeschnallt einen Sprengstoffgürtel, der Albumtitel mit den Stooges ist „Ready To Die“. Sagt eigentlich alles. Iggy hat schließlich immer alles gegeben, sich auf der Bühne in Glasscherben gewälzt oder das Publikum beschimpft. Das zweite Spätwerk der Stooges nach „Raw Power“ scheppert wieder an allen Ecken und Enden und glänzt mit einer schönen Breitseite an wilden Rockern, schrägem Rock’n’Roll und ruhigen, aber herben Balladen. Dazu das unvermeidliche Nerv-Saxophon. Fazit: Das ist kein bemitleidenswertes Alterswerk eines Sixtysomethings, sondern in Noten gehämmertes Adrenalin eines naturbelassen zornigen Idols, das es nie vergessen hat, dass freundliche Männer keinen Rock’n’Roll spielen.

EF 

7 von 9 Punkten

 

Mit nacktem Oberkörper begrüßt Iggy Pop auf dem Cover seine Hörer. Grimmiger Blick in die Kamera und einen Sprengstoffgürtel um den Bauch. Auf den Solar Plexus ist ein Fadenkreuz gerichtet. Noch bevor der erste Ton erklingt, zeigt der Bühnenweirdo aus Detroit, dass er auf alles und jeden scheißt. „Ready To Die“ ist das zweite Album der Stooges seit der Reunion vor zehn Jahren. Das erste Comeback-Album „The Weirdness“ war bei den Kritikern ziemlich durchgefallen. Vor vier Jahren ist dann Original-Gitarrist Ron Asheton gestorben und wurde durch den langjährigen Stooges-Gitarristen James Williamson ersetzt. Williamson hatte nach der Produktion von Pops Solo-Scheibe „Soldier“ 1980 der Musikbranche den Rücken gekehrt, Karriere als Elektroingenieur gemacht und war zuletzt sogar Vize-Präsident bei Sony für die Sparte Technologie. Seine Rückkehr wirkt auf den zähen Altherren-Verein wie ein Jungbrunnen. Seine Gitarre gibt ordentliche Breitseiten und seine Produktion klingt druckvoll wie zu alten Ann Arbour-Zeiten. Nicht so blutleer wie das letzte, von Indie-Produzentengott Steve Albini produzierte Album. Natürlich hört man Iggy Pop sein Alter inzwischen an, aber seine knarzige Stimme hat inzwischen seinen ganz eigenen Charme. Und live sind sie immer noch unschlagbar. Da fällt nicht einmal der sonst eher nervige Saxophonist Steve Mackay vom Funhouse-Album auf. Well done, boys!!

WH  

8   von 9 Punkten