.rcn - event & music – Seit 34 Jahren gratis! Wir rocken Franken!

Die Infos zur neuen Datenschutzverordnung lest Ihr ganz unten auf der Seite oder über diesen Direktlink:
Hinweise zum Datenschutz auf www.rcnmagazin.de

NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

SO WAREN DIE ADOLESCENTS UND GOODBYE FAIRGROUND, 25.07.2013, ZENTRALCAFÉ, NÜRNBERG

Schwitzt man sogar im Winter bei Konzerten, ist es im Sommer fast unausstehlich. Handelt es sich dann auch noch um eine Punkband, bei der Bewegung vorprogrammiert ist, läuft der Schweiß in Strömen. So auch an diesem Abend mit Goodby Fairground und Adolecscents im Zentralcafé. Wolfram Hanke schwitzte mit. Hier sein Bericht...
SO WAREN DIE ADOLESCENTS UND GOODBYE FAIRGROUND, 25.07.2013, ZENTRALCAFÉ, NÜRNBERG

>>>BILDER AUF FACEBOOK HIER KLICKEN<<<

ADOLESCENTS, GOODBYE FAIRGROUND, 25.07.2013, ZENTRALCAFÉ, NÜRNBERG
 
Es war fast zu heiß für Punkrock Ende Juli in geschlossenen Räumen, deshalb hielt sich der Zuspruch vor allem bei den ersten beiden Bands noch merklich in Grenzen. Stattdessen war im benachbarten Kulturgarten kaum noch ein Plätzchen frei. Bei den eher farblosen Hardcore-Jungs von Tinta Leal kein großer Verlust, denn die vier Jungs aus Konstanz kamen zwar sympathisch rüber, boten aber ziemlich einfallsloses Gebolze zum Auftakt.

Eindeutig mehr Publikum verdient hätten Goodbye Fairground. Seit das Quartett beim Nürnberger Punklabel Concrete Jungle angeheuert hat, läuft es für Ruhrpott-Punks wie geschmiert. Die Tonträger verkaufen sich wie warme Semmeln und ein Gig jagt den nächsten. Das Debütalbum „I Started With The Best Intentions“ kommt live deutlich härter rüber als auf Tonträger. Sänger Benjamin Bruns sucht immer wieder den Kontakt zum Publikum, steigt mit Mikrofon von der Bühne runter in die ersten Reihen, schreit bis die Adern am Hals fast platzen. Es gibt aber auch immer wieder ruhige Passagen, in denen sein melodischer Gesang wunderbar zur Geltung kommt.

Für den richtigen Beat sorgt Schlagzeugerin Julia Franzen, die als solche in Punkrock-Kreisen schon fast eine Exotin ist. Obwohl die meisten im Publikum auf die Adolescents warten, sind Sympathien für den Nachwuchs aus Münster deutlich spürbar.

Die Herren aus Kalifornien stammen aus dem gleichen Wurschtkessel wie die Veteranen Bad Religion, Circle Jerks oder TSOL und haben auch schon mehr als 30 Jahre Bandgeschichte auf dem Buckel. Unzählige Besetzungswechsel, Splits und Reunionen haben die Adolescents vollzogen, die einzigen Konstanten sind und waren immer Sänger Tony Reflex und Bassist Steve Soto. Beide hat das Leben inzwischen deutlich gezeichnet.

Neu im Boot ist ein echter Prominenter: CJ Ramone, der letzte Bassist der Ramones, hilft derzeit an der Gitarre bei den Adolescents aus. Sobald die Jungs auf der Bühne stehen, ist es als ob ein Schalter umgelegt wird. Von altersbedingten Gebrechen ist nicht mehr viel zu spüren. Sänger Tony Reflex flirtet mit dem Publikum und schüttet auch mal einem betrunkenen Pogo-Tänzer, der sich auf die Bühne verirrt hat, ein Glas Wasser über den Kopf.

Das Publikum wirkt versiert, kennt die Texte vor allem von den alten Songs und scheint die Band schon lange zu begleiten. Es wird gepogt, geschwitzt und geschrien. Viele haben nach dem Konzert die Vinylversion der neuen Scheibe „Presumed Insolent“ unter dem Arm. Das freut vor allem Concrete Jungle-Chef Matze, denn die Alt-Punks aus Fullerton gehören wie Goodbye Fairground zu seinem Rennstall.

Ein schöner Abend mit vielen alten Bekannten und einer Nachwuchsband, die noch einiges vor sich hat!

Wolfram Hanke