Zuletzt sprach Reed von neuen Projekten. Eine
Lebertransplantation im Mai hatte der Musiker gut überstanden.
Damals postete er auf Facebook, er sei "ein Triumph der
modernen Medizin, der Physik und der Chemie." Am Sonntag endete
dann auch für Reed sein letzter Song.
Nicht nur mit seiner Band The Velvet Underground, sondern auch
als Solokünstler sorgte Reed für musikalische Meilensteine.
Neben dem allseits bekannten "The Velvet Underground &
Nico", veröffentlichte die Band um Lou Reed und John Cale vier
weitere Studioalben. Nach seinem Ausstieg bei The Velvet
Underground im August 1970 konzentrierte sich Reed auf sein
Solo-Karriere. Doch besonders seine frühen Alben schafften es
nicht kommerziellen Erfolg zu erzielen.
Allen voran sein Album "Berlin" aus dem Jahr 1973 gilt als
Beispiel dafür, wie weit sich Reed vom Mainstream entfernt
aufhielt. Seinerzeit wollte niemand etwas über die gescheiterte
Liebesgeschichte zweier Junkies in der deutschen Hauptstadt
hören. Das Zusammenspiel von Sex, Gewalt und Drogen stieß
damals auf wenig Gegenliebe. Daraufhin weigerte sich Reed Songs
des Album auf der Bühne zu spielen. 2007 gab er letztendlich
"Berlin" in ausverkauften Konzerthallen in Brooklyn zum Besten.
Alleine diese Geschichte zeigt Lou Reeds Eigenheiten.
Letztendlich gilt "Berlin" aber als ein Meilenstein der
Musikgeschichte.
Sechs Jahre nach den "Berlin"-Auftritten fiel am Sonntag nun
der letzte Vorhang für den Musiker. Neben John Cale zeigten
sich zahlreiche Musiker wie Iggy Pop und David Bowie betroffen
vom Tod des Musiker. In den 70er Jahren lebten Iggy Pop, Bowie
und Reed in einer WG.
Was bleibt nun von einem Musiker, der die Rockmusik wohl
grundlegend verändert hat? Es sind vorallem seine Alben, sowohl
mit The Velvet Underground, als auch Solo, die wohl für alle
Zeit in unserem Kopf bleiben werden. Fast ironisch: Die
Metallica-Kollaboration "Lulu", die nach dem Release nur müde
belächelt wurde, wird zu Reeds letztem "Album".
NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT
JUST A PERFECT DAY - EIN NACHRUF AUF LOU REED
Er war ein Ausnahmekünstler, ein Poet und ein begnadeter Songwriter. Im Alter von 71 Jahren starb Lou Reed am Sonntag in New York. Nicht nur Weggefährten trauern um den Musiker. Der New Yorker hatte zwar nie Weltstarerfolg, blieb aber immer unbequem und beeinflusste u.a. maßgeblich die Entstehung des Punk.