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MAKESHIFT INNOCENCE, 03.06.2013, NÜRNBERG,
HIRSCH
Der undankbarste Termin für das erste Gastspiel einer –
hierzulande – Newcomerband ist ganz klar der Montagabend.
Selbst wenn sich Künstler exklusiv am Montag immer auf der
Bühne ausziehen würden, es würden auch nicht mehr
wochenendgestresste Mitbürger vom Sofa hochkommen. Sofas
gehören sich abgeschafft! Dennoch: Einen feinen kleinen
Auftritt hatten Makeshift Innocence aus Kanada im Nürnberger
Hirsch.
Sänger und Gründer Jesse-James Cameron hat drei Jahre seines
Lebens auf Jamaika verbracht und das hört man der Musik von
Makeshift Innocence auch an. Geboten wird ein Mix aus Reggae,
Rock und Blues mit hohem Groove und Mitsingpotential. Würde
Jack Johnson das geniale Debüt der Kandier als seine neue
Scheibe herausbringen, es würden die Grammys und
Wasweißich-Awards auf ihn niederprasseln. Trotzdem: Gute
Laune-Musik und Spielfreude steckten die überschaubare Menge an
Zuschauern zum Tanzen und Singen an. Vor gerade mal 50 Gästen
spielten Makeshift Innocence auf, als wären es über 5000.
Was in Kanada keine Seltenheit ist. Denn dort spielen sie
schon mal vor ausverkauften Häusern. Songs wie „When I’m Down“,
„Your Body“ oder „Lights On“ kommen live etwas rockiger rüber
als auf CD. Bei „What I Got“ von Sublime begibt sich Jesse ins
spärliche Publikum, um mit allen Anwesenden den Refrain zu
singen und ein kleines Battle zwischen der linken und rechten
Hälfte (Männer und Frauen schön getrennt) des Publikums zu
starten. Ein absolut sympathischer und überzeugender Musiker,
der mit seinen Mitstreitern zu begeistern weiß. Jetzt fehlt nur
eine Supporttour mit einer prominenten Band und die Karriere
von Jesse und Tamy könnte steil gehen!
Bernd Roller, Ewald Funk