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NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

25.03.2011, SCHALKE 05 VS. FCN: 1:1 FELIX GEFÄLLT MIR NICHT MEHR...

Die Basisdemokratie via Internet macht auch vor Einkaufsweltmeister Felix Magath nicht halt. Das Mißfallen an ihrem großen Vorsitzenden machten die Schalker Fans durch kreative "Gefällt mir nicht (mehr)" Transparente im Facebook-Design publik, die beim Auswärts-Unentschieden in der "auf Dingsda"-Arena im blau-Weißen Fanmeer hochgehalten wurden. Auch wenn Felix jetzt mit den Fans bloggt, sind nicht wenige Anhänger unzufrieden. Sind wir froh, dass die Leistung und Peripherie des Glubbs hier in Franken gerade professionell und modern nach vorne marschiert. Einziger Wermutstropfen: Der Kopfball von Mendler (18) hätte als Rache für das Draxler (18) - Ei aus dem Pokalspiel drin sein müssen. Hecking will dem jungen Glubbstürmer deswegen aber nicht den Kopf waschen, sondern ihn statt Straftraining "nur" auf die Streckbank legen.

Hier aber endlich der Bericht aus der Knappen-Arena mit Schlitz im Dach von unserem Schreibkönig Roland Hornauer.

 

Unglaubliche Auswärtsserie hält - Bericht aus dem Gelsenkirchener Bier Plörre Tempel

Es ist faszinierend zu sehen, wie viele junge Menschen ein Schalke Heimspiel zu einer Familienheimfahrt nutzen. Um 12.00 Uhr war der Bahnsteig in Essen gefüllt von jungen Schalkefans, deren Taschen, Rucksäcke oder Trolleys freudig von einem Elternteil zwecks Weiterfahrt abgenommen wurden. Was fiel bei der Anreise noch auf? Die Ruhrpöttler setzen den Kommerz viel schneller um. Bei uns fährt die S-Bahn zum „Frankenstadion“, schon in Bochum heißt das Stadionziel unisono „Veltins-Arena“. Passend zum Namen war der erste Gesang in der Straßenbahn „Scha la la  - Schalke 04“. Gleich anschließend folgte „Schalke und der FCN“ und man fühlt sich als einziger Clubberer in der Tram pudelwohl. Ein Gefühl was vor, während und nach dem Spiel voll erhalten blieb. Die Fanfreundschaft ist halt nur bei Auswärtsspielen so deutlich spürbar. Nur freundliche, häufig anerkennende Blicke, öfters Lob für meinen Hans Meyer Schal, „schöner Schal“ und viele nette Gespräche.

Schade, dass wir nur in Schalke so empfangen und behandelt werden. Um in den Bier Plörre Tempel zu kommen, müssen etliche Plörreverkaufsstände passiert und sogar ein Hügel erklommen werden, der höher ist als der Bieberer Berg. Im Stadion dann ist der Kommerz an allen Ecken und Enden zu finden. Fast an jeder Wand hängen Werbeschilder. Dagegen ist unser Frankenstadion ja richtig nackt. Gleiches gilt für die Stadionzeitung, „auf Schalke Spieltagsausgabe Schalker Kreisel“. Auf 14 (!) Seiten sind die Schalke Partner mit insgesamt über 450 Werbekästchen abgedruckt, dazu kommen noch 23 ganzseitige Anzeigen plus weitere Halbseitige, Werbung satt auf insgesamt 84 Seiten. Gut dagegen, das Spielerposter, zum Spiel passend Peer Kluge, ist nicht eingeheftet, nur beigelegt und die Rückseite unbedruckt. Das Heft der Schalker Fan-Initiative „Schalke Unser“, darf nur außerhalb des Bier Plörre Tempel verkauft werden, macht dafür vieles wett. Da wird nicht verbissen ernst wie bei „Ya Basta“ der eigene Standpunkt verkündet, sondern die Schreiberlinge gehen wunderbar ironisch auf Schalker Geschichten ein. Der Titel „Viel Luft nach oben“ mit abgebildetem kaputtem Stadiondach und das Inhaltsverzeichnis „Was steht drin? Und wo wir den Artikel möglicherweise abgeschrieben haben“, mögen als Belege dienen. Natürlich wimmelt es auch im Stadion von Plörreverkaufsständen. Nicht einmal teuer 3,60 Euro für 0,5l, wenn man eine Knappencard hat. Allerdings sollte man sich, nicht nur von den Nachwirkungen her, vor zuviel Plörre hüten. Die genialen Erbauer des Stadions haben nämlich statt einer Pissrinne Urinale in die Herren-WCs gebaut und damit einen permanenten Stau geschaffen. Trotz Kommerz an allen Ecken und Enden, auch Fouls, Abseits und nicht nur Ecken und gelbe Karten werden zu Werbeeinblendungen am Videowürfel genutzt, gibt es auch andere Eindrücke. Der Stadionsprecher kündigt das Pokalspiel am 2.3. wie folgt an, „Mittwoch DFB Pokal in der Arroganz-Arena, oh sorry Allianz-Arena“. Noch mal zur Fanfreundschaft, über Lautsprecher wird „Die Legende lebt“ gespielt und alle Schalker hören ruhig und freundlich zu.