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19.1.11, POKAL OFFEBACH VS. FCN 0:2 TIMMY BEDANKT!

Unser Kollege Roland ist frisch vom urlaub aus Island zurück und hier auch schon sein Bericht von der Reise nach Frankfurts Vorstadt zum Abschiedsspiel für den Bieberer Berg.

So voll dürfte der alte Bieberer Berg wohl nie mehr sein.

 

Eigentlich waren keine Probleme zu vermuten, als ich zusagte, mit dem Fanmobil vom Fanclub Clubbock mit nach Offenbach zu fahren. Doch gleich der erste Anlauf ging ja schief. Klar, wenn der Manager der Offenbacher Kickers Andi "Schwalbe" Möller am Sonntag vor dem Termin vor Weihnachten angesichts der Schneefälle öffentlich die Frage stellte, wer soll den vielen Schnee denn räumen? Dann wird dass natürlich nichts mit einen schönen Pokalfussballjahresabschluss. Vermutlich hat dies die Fifa unter Blatter Sepp zwischenzeitlich geändert, aber bislang dachte ich immer, die Heimmannschaft muss räumen - so macht es gegen Freikarten ja auch der Verein in Erlangen-Süd der in den Niederungen der 2. Liga spielt.

Zum Nachholtermin musste ich leider auf die Mitfahrgelegenheit verzichten, da ich "dummerweise" tagsüber in Frankfurt weilen musste und am nächsten Tag von Frankfurt Richtung Ferien, raus aus dem Winter, nach Island düsen wollte. Brav wie ich bin, folgte ich den Internetanreisetipps des OFC per S-Bahn und landete in einen völlig unbeleuchteten Stadtpark. Dank der uralten Flutlichtanlage war die grobe Richtung zum altehrwürdigen Bieberer Berg erkennbar und ich erklomm die OFC-Kultstädte gut 45 Minuten vor Beginn. Vor Spielbeginn war vom eigentlich bekannten Offenbacher Mob auf der Gegengerade, die Stehplatztribüne ist nach Waldemar Klein, den früheren Offenbacher M.A.Roth, benannt, wenig zu hören.

Während sich die Mannschaften aufwärmten kam die Durchsage, dass wegen der chaotischen Verkehrssituation - dabei hatte es nicht geschneit - im hessischen Hochgebirge, der Anpfiff um 15 Minuten verschoben wird. Tatsächlich war der Clubfanblock noch ziemlich leer, allerdings kommen die Ultras ja öfters "freiwillig" später und auch die heimische Haupttribüne war noch ziemlich frei. Gegen 19.00 Uhr war das Stadion mit Ausnahme der Fans vom Clubbock eigentlich voll und es hätte pünktlich angepfiffen werden können. Na gut, so ging das letzte große Spiel in diesen schönen alten Stadion halt 15 Minuten später los.

Es begann ein typischer, ausgewogener Pokalfight. Entgegen der üblichen Gepflogenheiten waren aber unsere Helden konzentriert und erlaubten den Drittligisten wenig. Nach 10 Minuten hätte Ekici eigentlich einnetzen müssen, doch eine Mischung aus Torwart, Dusel und Unvermögen verhinderte unser 1:0. Ekici ist halt mehr der Standardschütze wie er 10 Minuten später mit seiner Ecke bewies, als unser Oldie Simons im Nachschuss das 1:0 zu erzielte. Genau im richtigen Moment, schließlich trafen die Freunde vom Clubbock gerade im Stadion ein.

Am Bieberer Berg ist es extrem wichtig die Tore mitzubekommen, da zumindest vom Gästeblock aus zwar ein hässlicher blauer Baustellencontainer zu sehen ist, aber eine so simple Sache wie eine Anzeigentafel nicht zu erkennen ist. Ein Drittligist braucht halt keine Eintrittsgelder mehr. Wahrscheinlich gibt es am ganzen Bieberer Berg keine, damit der Fan nicht laufend an unerfreuliche Ergebnisse erinnert wird.

Nach dem 1:0 war das Spiel eigentlich gelaufen. Die Klassenunterschiede waren deutlich erkennbar. Offenbach hatte nur eine gefährliche Chance, die unser Pokal-Raphael souverän klärte. In der 2. Hälfte zog kurzzeitig etwas Staub und Nebel durch den Nürnberger Block. Da haben die Sicherheitskräfte wohl einige vergessen zu fragen, ob sie entsprechendes Material dabei haben. Nach einem weiteren Ekici-Standard köpfte in der 66. Minute Hegeler unseren Goalgetter Simons auf den Arm und der Ball wurde routiniert zum 2:0 eingelenkt. Fahrlässig wurden noch diverse gute Chancen der diesjährigen Pokalhelden verdattert bzw. gute Kontermöglichkeiten vergeben, doch die Offenbacher blieben harmlos und von der berüchtigten Offenbacher Fankulisse war wenig zu vermerken.

Dafür wurde mehrfach "über Schalke fahren wir nach Berlin" laut und deutlich skandiert. Es war kein spannendes, aber dafür aus Glubb-Sicht schönes Pokalspiel. Für die Offenbacher Fans, so zumindest ihre Äußerungen auf der Rückfahrt in der S-Bahn war es das Spiel des Jahrzehnts, dies sagt alles über die traurige Offenbacher Situation. Es war aber auch ein wehmütiger Abend, es war das letzte große Spiel in einer Traditionsarena, in einem schönen alten Stadion. In den nächsten Tagen wird abgerissen und gebaut und am Bieberer Berg wird eine "moderne" Arena im gewohnten Einheitsstil entstehen und ein Teil Fußballgeschichte ist damit weg. Zurück waren die Wege im Stadtpark sogar beleuchtet und grüne Weibchen und Männchen in Rüstungen und zum Teil zu Pferde sorgten dafür, dass niemand vom Weg abkam. Zur Belohnung durfte der Erfolgsschal dann sogar den Gullfoss sehen. Roland Hornauer

STIMMEN ZUM SPIEL

Raphael Schäfer: "Wir haben die Zuschauer nicht ins Spiel kommen lassen"

Dieter Hecking: "Der Bieberer Berg hat heute nicht gebebt."

Wolfgang Wolf (Ex-Glubbtrainer, jetzt OFC): "Ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen, sie hat alles gegeben und Nürnberg das Leben sehr schwer gemacht."

Christian Eigler: "Es hat heute von Außen vielleicht leicht ausgesehen, aber es war schon ein schweres Stück Arbeit. "

Raphael Schäfer: „Timmy Simons ist eben ein alter Sack. Der weiß, wo er stehen muss.“

Timmy Simons: "Ich habe jetzt drei Tore im Pokal, in der Liga muss ich jetzt auch mal anfangen, zu treffen."

Spiegel online (*augenreib*): Beim Pokal-Erfolg in Offenbach trat der 1. FC Nürnberg so souverän auf, dass es selbst dem berüchtigten Publikum am Bieberer Berg die Sprache verschlug.