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SO WAR: VNV NATION, 19.02.2014, ROFA-NBG. .rcn präsentierte

Mit den Worten "...die Rockfabrik ist schließlich keine verdammte Bushaltestelle", also tut was, egal was ihr macht, motivierte VNV Nation Frontmann im Februar das anfänglich etwas hüftsteife Publikum in der Nürnberger Rofa. Hat geholfen, denn das Konzert wurde eine richtig gute Schwarztanz-Fete. Unser Bernd war vor Ort, hier sein Bericht:
SO WAR: VNV NATION, 19.02.2014, ROFA-NBG. .rcn präsentierte
Foto: Bernd Sonntag

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SO WAR: .rcn präsentierte VNV NATION, LEGEND, 19.02.2014, ROFA-NBG.

Ganz wie der Name sagt, fuhren Victory Not Vengeance (oder kurz VNV Nation) in der Rockfabrik einen klaren Sieg beim Publikum ein, beeindruckend die Stimmung der als kühl verschrienen Franken, die zahlreich in der Rockfabrik an diesem Mittwoch Abend erschienen waren. Sie nahmen sich zu Herzen was Bandchef Ronan Harris am Anfang bestens gelaunt  zu ihnen gesagt hatte. Mit den Worten "die Rockfabrik ist schließlich keine verdammte Bushaltestelle", also tut was , egal was ihr macht. Ob tanzen, zappeln , singen oder was auch immer, motivierte er gleich zu Beginn sein Publikum zum mitmachen.
 Und das tat das über zwei Stockwerke gut besuchte Auditorium auch zuhauf, ein ganzer Saal wippte und tanzte, riss die Arme in die Höhe und feierte VNV Nation, sehr zur Freude der Band und des sichtlich bewegten Bandchefs der unglaublich viel Spaß am Auftritt in Nürnberg hatte. Auch wenn er am Anfang etwas irritiert über die extrem hohe Bühne war, die den Zuschauern ermöglichte auch mal seine Nasenunterseite zu bewundern, wie er scherzhaft bemerkte. Er ist ja knapp über 1,30 groß scherzte er weiter, aber die Bühne macht ihn zu einem Riesen. Es war aber nicht die Bühne, die VNV Nation zu einem Riesen des Future Pops macht, was es genau ist, dass VNV Nation gerade in der schwarzen Szene so großartig ankommen ist schwer zu sagen.

Der  Ire Harris ist mit seiner relativ monotonen Stimme nicht der weltgrößter Sänger, aber trotz fehlender Range hat sie etwas sehnsuchtsvolles und faszinierendes was einen irgendwo packt, wenn man einmal Zugang zu VNV Nation gefunden hat. Das kann dauern, aber dann geht einen die Musik der Band nicht mehr aus dem Ohr. Paradebeispiel ist Song fünf der Setlist: "Illusion" ein Ohrwurm sonders gleichen, aber sicher nicht der einzige Song mit extremer Hit-Qualität an diesem Abend. Los geht das Konzert mit "Retaliate", leider bei fast völliger Finsternis auf der Bühne, die bei einer Fotoerlaubnis für nur drei Songs vernünftige Bilder zusätzlich erschwerte. Schade, denn es hätte wirklich genug zu fotografieren gegeben an diesem Abend, denn manchmal unterstütze das Licht und vor allem die Videowand sehenswert das Live-Geschehen. Und auch das gutgelaunte, begeisterte Publikum hätte man unbedingt festhalten müssen, genauso wie die begeistert tanzenden Mädels in den ersten Reihen und ganz speziell eine junge Frau aus Thüringen.

Aber nach 3 Liedern war wie gesagt leider fototechnisch Schluss, dafür drehte VNV Nation und ihre irische Gallionsfigur am Mikrofon erst  richtig auf.  Immer wieder der Blick ins Publikum, die Aufforderung mitzumachen, unermüdlich ging er von der rechten auf die linke Seite der Bühne und zurück während sein langjähriger Drummer Mark Jackson im Stehen die E-Drums bearbeitete und der Keyboarder in die Tasten hämmerte.

Hätte es einen Beweis bedurft, dass der tranceartige-EBM-Sound der Band, ein Gothic-Techno-Mix oder wie auch immer man die Musik der Band bezeichnen will, gerade live großartig funktioniert, an diesem Abend wäre er eindrucksvoll erbracht worden. VNV Nation eilt jedoch ein guter Live-Ruf voraus, warum konnte man an dem Abend deutlich erleben. Vor allem weil der charismatische Spaßvogel Harris es absolut versteht, sein Publikum mit einzubeziehen und irre Spaß daran hat, auf der Bühne zu stehen. Und nicht einfach eine Setlist mit 20 Songs, inklusive dreier Zugabeblöcke abspult, sondern mit seinem Publikum redet und scherzt, ja sogar während des Konzerts schnell mal sein Autogramm auf einen Tourplakat eines Besuchers verewigt. Das ganze übrigens erstaunlicherweise in Englisch. Erstaulicherweise deshalb weil Harris beeindruckend gut Deutsch spricht, was man nach dem Konzert beim Plausch mit dem strahlenden Sänger erstaunt feststellen konnte.

Nicht auszudenken, was live noch möglich wäre, wenn man die Videowand konsequenter nutzen würde, eine bessere und eindrucksvollere Lichttechnik zur Unterstützung der Musik einsetzt und weitere Live Gimmicks wie z.B. CO2 Fontänen einbauen würde. Doch auch so war die Show mitreissend genug, ruhig stehen geht bei VNV Nation eh nicht.

Mit "Farthest" und "Resolution" war nach 13 Songs Schluss und VNV Nation verschwanden erstmal von der Bühne. Nach lauten Zugaberufen gab es mit Gratitude und Control zwei weitere Songs aufs Ohr, die dem Publikum aber noch lange nicht reichte und auch nach der zweiten Zugabe mit  Honour und Nemesis, als die Band wieder verschwand, forderte das Publikum lautstark erneut mehr. Nun drehte man bei "Nova", "If I Was" und "Perpetual" noch einmal so richtig auf und auch wenn danach leider Schluss war, so hatte man irgendwie das Gefühl, dass VNV Nation nicht wirklich aufhören wollten.
Hatten sie doch, wie das großartige Publikum, unglaublichen Spaß an diesem Abend und so bleibt allen VNV Nation Fans auch die Hoffnung, dass es nicht wieder so lange dauert , bis VNV Nation Nürnberg einen Besuch abstatten. Es muss ja nicht gerade mit der Bahn sein, dies ist, bei einer endlos langen Fahrtzeit von Kulmbach nach Nürnberg, wie Harris während des Konzertes erzählte aber auch nicht zu vermuten. Egal wie sie anreisen, auf alle Fälle hoffentlich bald wieder und das hoffen sicher nicht nur der Schreiber dieser Zeilen sondern ganz viele begeisterte Konzertbesucher an diesem Abend.

Gerne übrigens auch mal mit symphonischer Unterstützung, die Songs der Band schreien geradezu nach einer abgespeckten Tourfortsetzung des Gothic Meets Klassik Auftritts von dem bisher leider kein Tonmitschnitt veröffentlicht wurde.

Den Konzertabend eröffnete übrigens Legend, die Band des Isländers Krummi Björgvinsson, den manch einer vielleicht mit seinen anderen Projekten Minus oder der Country Blues Band ESJA ein Begriff ist. Der Industrial-Elektro-Wave Pop-Rock der Band auf dem Debüt "Fearless" geht - typisch für Isländische Künstler - nicht gleich ins Ohr, verdient es aber, dass man sich auch nach dem Konzert einmal damit befasst. Auch wenn man den ekstatisch extrovertierten Sänger dann nicht live vor Augen hat. Was eigentlich schade ist, allein was man mit einem Mikrofonständer so alles anstellen kann war durchaus sehenswert an diesem Abend. Eine Band die nicht nur in Island für ihr Debüt viel Lob eingeheimst hat, sondern auch von VNV Nation Fronter Harris beim Konzert in den höchsten Tönen gelobt wurde. "I love this man" sagte er als Gruß an den im Publikum stehenden Björgvinsson, der seinerseits mächtig Spaß am Auftritt von VNV Nation hatte.

Text und Fotos: Bernd Sonntag