Simmons verwandelt endlich einen Glubbelfer (rechts), Pino kann nicht hinsehen (links).
Traditionell geht es am 31.1. auf dem Transfermarkt kurz vor
Ende des Zeitfensters zu wie bei "Wulle aufm Wühltisch"
(berlinerisch für "Wie bei Woolworth auf dem Wühltisch"). Auf
Schalke und in Golfsburg ist gerade der Kaufrausch
ausgebrochen, und beide Vereine veranstalten gerade ein
Wettrüsten wie nichts gutes. Sogar der Ex-Glubberer Polak hat
eine neue Heimat (VFL W) gefunden, bis zuletzt setzte man sogar
noch auf Ivan Saenko's Rückkehr in die Bundesliga. Die NN
vermisste in dem von Sarkasmus triefenden Artikel von heute
(1.2.) eigentlich nur noch Jan Koller.
Zurück zum Spiel gegen den HSV. Bestes Wetter, erwartungsvolle
Stimmung. Wird die bunte hanseatische Millionentruppe wie die
siebte Legion über Nürnberg hinwegrollen? Wird sogar Pianist
Oenning von der Ersatzbank aufspringen und werden die
TV-Moderatoren frohlocken? Nun, die Nürnberger hätten durch
Robert Mak am Ende fast noch das 3:0 erziehlt und sind durch
das zu Null endlich (nach 16 Spielen) sogar erstmals wieder
ohne Gegentor. Ab der 70. Minute war ich mir ziemlich sicher,
dass unser Glubb den Dreier heute behält. Verdient, wie ich
meine. Die "B-Mannschaft" des FCN unter der Führung von
Simmons, Pino und Käptn Wolf legten ein sauberes Spiel hin.
Einzig der Käptn war mit seinen Gedanken irgendwie woanders,
hatte manchmal deutlich sichtbare Angst, den Ball hinten
anzunehmen und überlegt weiter zu reichen. Paß ging dann meist
zu Judt, Pino oder Wollscheid, letztere machten oft etwas
daraus. Wolfs finale Karte zur Gelbsperre war dann noch die
Krönung seiner eher bescheidenen Tagesform. Allerdings darf man
nicht vergessen, dass momentan neben all den Schattenseiten
seine erfolgreichen Spielzüge kaum Beachtung finden. Wären sie
halt bloß etwas häufiger...
Eigentlich sollte man keine Einzelspieler heraus stellen, denn
hier gewann eine Mannschaft gegen eine Zweckgemeinschaft, hier
gewann Leidenschaft gegen sogenannte Leistungsabrufer und
Jugend gegen ausgewiesene Großverdiener. Von der Fanseite her
ein faires, friedliches Spiel und vielen Dank auch an den HSV
Block für das Transparent "Pro Max-Morlock-Stadion".
Gegen die Pillendreher wird es am Samstag allerdings deutlich
schwerer, man sollte also nicht übermütig werden.
STIMMEN ZUM SPIEL
Armin Veh: "Wir haben nicht ansatzweise das
gezeigt, wozu wir fähig sind. Wir waren schwach wie zu alten
Zeiten. Das ist nicht zu erklären"
Dieter Hecking auf die Frage, wann ihm die
Idee Mendler für Ekici zu bringen: "Am Morgen im Bett, da hat
man oft die besten Einfälle."
Armin Veh darauf: "Und was lernt man daraus?
Dass man länger im Bett bleibt"
Armin Veh: "Nürnberg war trotz 120 Minuten
Pokalspiel auf Schalke besser. Man hat keinen psychologischen
Vorteil für uns gesehen. Ich dachte, dass wir 200 Minuten in
den Knochen haben“
Armin Veh über den Linienrichter Kampka
(Arzt, 28) "Das war niemals eine Rote Karte. Das sehe ich
komplett anders. Der 12- oder 13-Jährige da an der
Linie..."
FAZ: "Der HSV als Aufbaugegner"
AZ: "Oenning ohne Manieren.
Beim HSV ist Ex-Trainer Michael Oenning froh, als Assistent
von Armin Veh "nicht mehr in der Vaerantwortung zu stehen". Es
geht ihm ja "nur um Projekte" - oder einen hochdotierten Job?
Jedenfalls ließ Oenning am Samstag jeglichen Anstand vermissen,
hatte sogar Probleme, sich mit FCN-Offiziellen normal zu
unterhalten. Peinlich!"