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SO WAR: TV NOIR KONZERTE #10 MIT TIM NEUHAUS, MAX PROSA, 26.11.2013, RIO PALAST, NÜRNBERG

Zum fünfjährigen Jubiläum des TV Noir-Konzeptes gab es nicht nur die durch Crowdfunding finanzierte CD-Compilation, sondern auch die zehnte Konzert-Tour durch Deutschland. Im Mittelpunkt standen Tim Neuhaus und Max Prosa. Die beiden Deutschen zählen zur neuen Generation der nationalen Songwriter-Fraktion und gehören deshalb auch unweigerlich auf die Bühnen der TV Noir Tour. Wer an diesem Abend Gewinner und Verlierer war, weiß unser Schreiberling Markus. Was TV Noir eigentlich ist? Das lest ihr hier auch...
SO WAR: TV NOIR KONZERTE #10 MIT TIM NEUHAUS, MAX PROSA, 26.11.2013, RIO PALAST, NÜRNBERG

Was ist TV Noir?
Quelle Tvnoir.de: "TV Noir ist eine Mischung aus Live-Musik, Talk, Spiel und Interaktion mit dem Publikum, die einmal pro Monat im Heimathafen Neukölln in Berlin stattfindet.
Zwei Musiker nehmen bei Moderator Tex auf dem Sofa Platz, zumeist ein noch relativ unbekannter Newcomer, zusammen mit einem bereits etablierten Künstler. Wenn die eingeladenen Künstler keine Solisten sind, übernimmt der Kopf oder Sprecher der Band den Talk-Teil, während die anderen im Publikum auf ihren Auftritt bei den musikalischen Einlagen warten...
Die Beliebtheit der Sendung, bei der man tolle Musik hört, seinen Lieblingskünstlern näher kommt und außerdem noch Teil einer sympathischen Fernsehaufzeichnung wird, wächst stetig seit 2008. 2009 wurde TV Noir für den Grimme Online Award nominiert. Seit Mai 2011 kann man die Show nicht nur im Internet, sondern auch bei ZDFkultur sehen...
Seit Herbst 2011 gibt es das Wohnzimmergefühl in Echtzeit nicht nur in Berlin: Unter dem Namen “TV Noir Konzerte” schicken wir regelmäßig unsere liebsten Künstler unabhängig von der Show jeweils im Doppelpack auf Akustik-Tour durch Deutschland. Zuletzt waren Pohlmann und Lasse Matthiessen auf großer Deutschlandtour."



TV NOIR KONZERTE #10 MIT TIM NEUHAUS, MAX PROSA, 26.11.2013, RIO PALAST, NÜRNBERG

Wer TV Noir kennt, kennt auch das Prozedere: Einmal im Monat stehen im Heimathafen Neukölln in Berlin zwei Bands oder Künstler auf der Bühne. Die Mischung aus Musik, Talk und Spiel wird moderiert von Tex Drieschner und ist sowohl im Fernsehen auf ZDFkultur als auch im Internet zusehen. Da aber nicht jeder zu den gut besuchten Konzerten nach Berlin fahren kann und live nun mal geiler ist, kommt TV Noir zum zehnten Mal auf Deutschlandtour. Auch wen sich auf der Bühne meist zwei vom Bekanntheitsgrad unterschiedliche Künstler begegnen (Jupiter Jones/Sea+Air, Thees Uhlmann/RueRoyal) ging ich doch mit relativ ausgewogenen Sympathien an diesem Abend in den Rio Palast an der Fürther Straße.

Max Prosa und Tim Neuhaus stehen in der Riege deutscher Liedermacher noch in Lauerstellung hinter Gisbert zu Knyphausen, Olli Schulz und allen voran Thees Uhlmann, was die Vorfreude natürlich nicht trübte. TV Noir steht vor allem für seine gemütliche Wohnzimmer-Atmosphäre mit akustischen Klängen und trägt nicht zu Unrecht den Titel „Wohnzimmer der Songwriter“. Der Rio Palast ist dafür wohl die ideale Lösung, denn wer kombiniert nicht gerne Popcorn mit Konzert? Wenn man mich fragt, das beste, was man im Kino machen kann. Für Tim Neuhaus ging mit dem Auftritt im Kinosaal sogar ein Traum in Erfüllung.


Auf der Bühne nahmen Prosa und Neuhaus das mit „akustik“ oder neu-deutsch „unplugged“ dann nicht ganz so ernst: Neben der viel bedienten Loop-Station kamen auch Synthesizer und weiteres Effekt-Gedöns zum Einsatz. Weniger wäre hier wohl mehr gewesen. Passte die Location doch so gut zu den winterlichen Temperaturen, waren die klänge im „Kino 1“ oft wenig akustisch. Aber was soll: Verlierer des Abends ist wohl Max Prosa, der nicht nur wie (der junge) Mick Jagger aussieht, sondern sich auch so bewegt. Man hätte ohne weiteres einen Stones Song einspielen können und man hätte es ihm abgekauft. Stimmlich orientiert sich Prosa sehr an den im Vorfeld erwähnten Gisbert zu Knyphausen, was durchaus angenehm ist. Sein Auftreten auf der Bühne hat mich dann aber auch oft zum Fremdschämen gebracht. Ich bin mir sicher er ist abseits der Bühne ein netter Kerl aber auf der Bühne macht man lieber die Augen zu.

Tim Neuhaus hingegen ist vom Aussehen her der Deutsche Glen Hansard. Seine englischen Texte gehen im Gegensatz zu Max Prosa’s deutschen weit mehr unter die Haut, er kommt authentischer rüber und geht als klarer Gewinner von der Bühne. Zudem hat er mit seiner Ein-Mann-Band Flo eine unglaubliche Soundlandschaft geschaffen, Loop-Station sei dank: Neuhaus 1 : Prosa 0. Im großen uns Ganzen ein gelungener Abend, der nicht ganz an die vorherigen TV Noir Konzerte in Nürnberg anknüpfen konnten. Mit Auftritten von Herrenmagazin/Dear Reader und We Invented Paris/Moritz Krämer bei den letzten Nürnberg TV Noir Konzerte ist das natürlich auch keine einfache Sache. Voll war es alle mal, gerade die jüngeren Damen im Publikum kamen aber an diesem Abend voll auf ihre Kosten.

Markus Schiroky