BLACK MANDEL
BERNI MAYER
HEYNE, 384 SEITEN
ISBN 978-3-453-40952-1
Es fing doch alles mit Bluesrock an! In Berlin im Büro der
zwei ehemaligen Musikjournalisten – nun IHK-geprüfte Detektive
– Sigi Singer und Max Mandel steht die Luft. Aufgrund der
ehemaligen Berufung bekommt „der Mandel“ eine Einladung zum
Reunion-Konzert der Black Metal-Band „Dark Reich“ und kurze
Zeit später befinden sie sich schon in Bergen, Norwegen – ein
Land, in dem selbst das Leben des Brian wegen Blasphemie
verboten wurde und das von Katholizismus und historischen
Naturgöttern gleichzeitig geprägt wird. Die brennende Kirche
war vor langer Zeit das Mittel der Rebellion der Band Dark
Reich, groß in die Schlagzeilen zu kommen, inklusive Mord. Als
nach dem Konzert und einer durchgefeierten Nacht der Sänger
Baalberith verschwunden ist, haben die desperaten Detektive
endlich auch wieder einen Auftrag und geraten in die
Metal-Version der Westside Story, die sich zwischen zwei Bands
heraufbeschwört und den „Svarte Sirkel“ wieder aufleben lässt.
Berni Mayer schafft es in seiner Fortführung von „Mandels Büro“
die Komik und Authentizität nicht zu kurz kommen zu lassen.
Sowohl die Klischees um Black-Metal-Heiden als auch das
Szenario um dieses literarisch vernachlässigte Genre überzeugen
vollkommen. Die tatsächlich abgebrannte Kirche und der „Svarte
Sirkel“ basieren mit geringer Spekulation auf den Delikten rund
um Varg Vikernes und seine Band Mayhem und anderen. Das
Einzige, was etwas auf der Strecke bleibt, sind Sprache und
Abwechslung von der ewigen Dativ-Diktatur.
LB
7 von 9 Punkten