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GLUBB – OPERATION EICHHÖRNCHEN, 23.02.2013. VFB-FCN: 1:1

Die Woche davor empört man sich über einen TV-Moderator, der den Glubb als graue, undefinierbare Masse irgendwo hinten in der Tabelle einsortiert, und unsere Jungs nehmen sich das zu Herzen und spielen gegen Stuttgart 21, pardon Stuttgarts 11 auch so bieder wie die Metapher von der Vorwoche beschreibt. Grau und undefinierbar. Unser Mann auswärts in Stuttgart für die Glubb-Satire, pardon, -Golumne war Horny Hornauer, der rasende Roland. Hier geht es zum Bericht.
GLUBB – OPERATION EICHHÖRNCHEN, 23.02.2013. VFB-FCN: 1:1
Gepflegte Tristesse in Stuttgart auch für
die Balljungen.

Eigentlich sollte man alles an dem Spiel vergessen bis auf das grandiose Tor von Markus „The Hammer“ Feulner. Ihm ist zu verdanken, das der Glubb aus Schdugord ein Pünktla mitnahm, um weiter mit der Operation Eichhörnchen das Fernziel 40 Punkte zu erreichen. Ganz ehrlich betrachtet war die Abwehrleistung im Zentrum noch halbwegs akzeptabel, aber das Umschaltspiel des Glubb hatte die Behäbigkeit eines –pardon- Rollstuhlfahrers. War das ein Spiel der Paralympics, oder war das Bundesliga? Eingebrannt haben sich vor allem die Fehlpässe, insbesondere Hanno Balitsch gelangen die saubersten. Sein Kunststück, sich bei einer pfauenartigen Querlaufbewegung auch noch hinterrücks den Ball vom Fuß klauen zu lassen, ging gar nicht. Wir sind der Glubb und nicht der FC Tranquillo! Stuttgart! Diese Mannschaft haben wir in der letzten Saison schon mal –wenn man vom ungerechten Ergebnis absah- dominiert, oder im Pokal niedergekämpft!

So wird das nix im Derby demnächst, nicht vergessen Jungs, die Schmach ist noch nicht getilgt! Genug Gemotze, kommen wir zu Rolands Sause:

ZEITGLEICH ZWEI MATCHES – EIN ZIEL: OBEN BLEIBEN!

Spieltagmorgen, Erlangen, Frisur sitzt. Sche... Bahn, es nervt. Schon wieder mit dem Schönen-Wochenende-Ticket unterwegs und schon wieder muss ich im dichten Schneetreiben bei gefühlten minus 10 Grad zum Bahnhof radeln. Am Bahnhof Erlangen dann das Schienenersatzverkehrchaos, da die Bahnlinie zum Nürnberger Hauptbahnhof wegen der Sprengung der Paul-Gossen-Brücke zwischen Erlangen und Vach nicht befahren wurde. Aber Dank der akribischen Vorbereitung wurde dieses gut bewältigt.
 
Am Nürnberger Hauptbahnhof angekommen wurde ein „Fuss Sonderzug“ (wohl statt Fussball-Sonderzug) auf der großen Anzeigetafel eingeblendet. Also zum Laufen sind eindeutig zu faul, da nahmen wir dann lieber den „normalen“ Zug. Ganz pünktlich brachte uns daher der Regionalexpress ab Nürnberg in die Spätzlemetropole. Schon auf der Strecke füllte der sich zusehends. Von Bahnhof zu Bahnhof immer voller werdend. Schließlich nutzten die Fans dreier Mannschaften diesen Zug. Neben vielen Clubbfans und VfBlern stiegen vorwiegend Ältere, grünlich kostümierte und zumindest verbal ziemlich aggressive Fans dieses dubiosen Vereins Stuttgart 21 zu.

Diese motzten schon vor dem Anpfiff im Zug pausenlos herum, „eine riesige Sauerei ist des“, „unsere Steuergelder werden zum Fenster rausgeschmissen“, „die Bahn lügt doch nur“, „der Kretschmann ist doch umgefallen, dieser Schwächling“ oder „die Grünen sind doch auch nur eine FDP mit Fahrrad“. Am Stuttgarter Bahnhof angekommen (der übrigens immer noch oben verläuft), sorgte die Polizei für eine strikte Fantrennung. Die Grünlichen wurden mittels Absperrgitter zu ihren Match gegen Stuttgart 21 geleitet, was in deren Liga Demo heißt.

Clubberer und VfBler durften unbehelligt die S-Bahn nach Untertürkheim nutzen. Dort empfingen uns Polizisten auf schönen Pferden, oder wie die Rinder in der Lasagne jetzt heißen, auf dem Weg in das Stadion.

Das Stadion selbst ist immer noch voll Kommerz an allen Ecken und Enden. Die Anzeigetafel ist eine einzige Dauerwerbesendung. Manchmal sogar passend, wie bei der Einblendung „Alt Gold – Spätzle – Nudel“. Bei so vielen Nebeneinnahmen ist das Stadionheft natürlich auch ein kostenloses Anzeigenblatt und liegt palettenweise zur Mitnahme aus.



Direkt am Gästeblock ist übrigens eine Handballhalle angebaut. Vermutlich damit sich gewaltbereite Gästefans wie unsere Rentnergang wenn nötig vor dem Groundhopping warm machen können.



Kurz vor dem Anpfiff quälen sich die Spätzles gerne. Es kommt zu akustischen Grausamkeiten. Die Gelbfüßler suchen nämlich einen VfB-Stadion Song. Die international bekannten Superstars „Te Killa“ und „Frontal PartyPur“ durften deshalb jeweils einen Song zur Abstimmung präsentieren. Für mich als Musikkenner: Musikalisch unterstes Partygegröhle und textlich unterirdisch „VfB, ole, ole ole“, „He VfB, wir werden deutscher Meister“ oder „VfB is des schee“. Jeder Song der früheren Dieter Thomas Heck-Hitparade von ist dagegen ein Meisterwerk. Aber so wird Fastenbrechen ausgelöst, und man muss trinken um das besser ignorieren zu können.

Die Stuttgarter Fans in der Cannstatter Kurve blieben wohl deshalb so stumm bis zum Anpfiff. Erst danach schwenkten sie ihre Fahnen. Schön, ihre Choreo zu Spielbeginn, zig rote Karten und Spruchbänder „Rote Karte für Viagogo“ und „No go Viagogo“ zeigten es, nicht nur beim Clubb ist dieser unsägliche Ticketdealer unbeliebt.


 
Zum Gebolze. Im Vergleich zum letzten Besuch am 25.3.2012 verzichteten unsere Helden, das Spiel überlegen zu gestalten und so viele Torchancen wie damals zu kreieren. Das Spiel einst ging ja auch unglücklich mit 1:0 verloren. Unser „Heiner“, der Schäfer im Tor, versuchte zwar durch für ihn sehr rare, rasche Abwürfe das Spiel schnell zu machen, leider ohne Erfolg, da keiner seiner Mitbolzer mit so etwas rechnete. Alle Versuche, gefällig zu kombinieren machten Spieler wie Mike „The Fehlpass“ Frantz, Timothy „Katastrophenzuspiel“ Chandler oder Hanno „spiel zum Gegner“ Balitsch zunichte und halfen so, schnelle VfB Konter einzuleiten.

Einmal, leider nur einmal bis zur Auswechslung, hatte HolterdiPolter eine gute Szene und netzte ein. Ein klares Tor! War genau von unserer anderen Stadionseite zu sehen! Lediglich durch die verzerrte Fernsehkameraoptik, die sich der Linienrichter zu Eigen machte, war eine Abseitsstellung zu sehen. So ging es mit 0:0 in die Pause. Wie der aktuelle Wechselkurs für Handelfmeter steht, wissen wir nicht, hoffen aber, dass das Konto wegen der Frantz-Schwalbe bald mal ausgeglichen ist. Für eine unglückliche Schwalbe zum Vorteil Glubb zwei Elfer für den FCN nicht geben? Schlechter Kurs!



In der zweiten Halbzeit wurde nahtlos an die ersten 45 Minuten angeknüpft. Die Ballburschen abseits mussten nach wie vor im Sitzen frieren. Der für Mu eingewechselte Esswein sorgte zwar für Schwung in der Vorwärtsbewegung, blieb aber leider trotzdem uneffektiv. Denn nachdem Laufwege momentan wohl nicht mehr trainiert werden, standen sich Esswein, Pino und Kyotake öfters gegenseitig auf den Füßen und Stuttgart konnte ohne viel Laufarbeit den Ball im Gehacksel einfach aufnehmen und kontern.

In der 51. machte Mike „The Fehlpass“ Frantz genau das, Stuttgart konterte schnell, der Stuttgart-Österreicher Harnik schoss völlig freistehend. Natürlich wehrt „Heiner“ im Tor toll ab, doch der Nachschuss von Traoré ging in das einladend frei stehende Tor. 2012 wäre das Spiel damit gelaufen, nicht so 2013. Frecherweise wird der Glubb 2013 da keck und versucht auch selber ein Tor zu schießen. Malefiz!

Erst einmal wurde aber unser richtiger Neuner eingewechselt. Thomas Gorniak, der vierte Schiri an der Seite, gefiel durch eine Neuerung, er zeigte auf der Wechseltafel statt der Trikotnummer die taktische Position UND die Spielernummer an. Mit dem Wechsel Pekhart für HolterdiPolter wird ja die 9 gegen eine neue 9 gewechselt. Anzeige stimmte also, auch wenn die Presse etwas anderes behauptete!



Sichtbar wurde versucht, Druck zu machen. Einmal gelang dies und Feulner netzte doch tatsächlich in der 71. durch einen satten Schuss ein. Unglaublich, es ist 2013 ein Markenzeichen unseres Clubbs geworden, Rückstände aufzuholen! Dank auf beiden Seiten schließlich nicht gepfiffener Handelfmeter blieb es dann beim 1:1.  Ein etwas glückliches aber nicht unverdientes Remis.

Die Rückfahrt, wieder im regulären Regionalexpress, verlief gewohnt unterhaltsam. Auch dank Crailsheimer Jungs, die dem mobilen DB-Caterer die Sechsämtervorräte abnahmen und inwendig entsorgten. Schön, dass der Fichtelgebirgswhisky bei der Bahn deutschlandweit als Gruß aus Hochfranken feilgeboten wird. Dank dem Schienenersatzverkehr war der Anschluss in Nürnberg früher und ich war 15 Minuten eher in Erlangen und durfte bei geschlossener Schneedecke wieder heim radeln. Um 22.00 Uhr war ich dann für das Aktuelle Sportstudio eigentlich viel zu früh zu Hause. Sch... Bahn!

Roland Hornauer, Garnitur: Ewald Funk