PORTUGAL. THE MAN
EVIL FRIENDS
ATLANTIC / WARNER
Portugal. The Man haben schon viel ausprobiert, von Electro über 70s-Rock, Progressive, Indie. Mit jeder neuen Veröffentlichung gab es von der Band aus Alaska immer überraschende Veränderungen. Dieser Tradition bleiben sie auch mit ihrem achten Album treu. „Evil Friends“ ist ungewohnt locker und poppig. Es fehlen völlig die schweren Gitarrenriffs, die den Falsettgesang von Frontmann John Gourley ziemlich traurig und düster haben klingen lassen. Hörbar hat PTM die Zusammenarbeit mit dem Produzenten Danger Mouse (Beck, The Black Keys, U2) gut getan. Bei fast allen 12 Songs fällt auf, dass sie durch jeweils sehr unterschiedliche Elemente geprägt sind. Das Titelstück ist nach einem ruhigen Auftakt punkig geraten, „Someday Believers“ ist eine Indie-Hymne, bei „Modern Jesus“ piepst es, bei „Waves“ werden die harmonischen Töne durch einen stark verzerrten Hintergrundsound konterkariert. „Purple Yellow Red and Blue“ wird vom Schlagzeug dominiert, nachdem ein Frauenchor eröffnet hat, bei „Smile“ wird zur akustischen Gitarre gepfiffen, mit dem einsetzenden Piano und den Bläsern und schellenden Glöckchen im Hintergrund wird der ruhige Song dann deutlich dichter. Die Scheibe hat keine Schwächen, aber auch nicht den Song, der alle anderen überragt, es ist halt ein solides PTM-Werk.
ROHO
7 von 9 Punkten
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