Rock Hard Festival 2014 – Auf geht’s in die zwölfte
Runde!
6. - 8. Juni, Amphitheater Gelsenkirchen
Ganz ehrlich: Was soll nach dem King da noch kommen? Als
allerdings die ersten Bands bestätigt wurden, war klar: Auch
für die zwölfte Ausgabe des Rock Hard Festivals besteht für
pflicht- und qualitätsbewusste Banger Anwesenheitspflicht, denn
das Line-up lässt Kenner erneut mit der Zunge schnalzen. Die
gewohnt geschmackssichere Auswahl deckt wieder mal die
komplette Bandbreite harter Gitarrenmusik ab.
Es gibt erlesenen Hard Rock von den schwedischen
Thin-Lizzy-Verehrern Dead Lord und – Obacht! – Tesla, die man
in Deutschland nur äußerst selten zu Gesicht bekommt, sowie
Power Metal von den unkaputtbaren Hamburger Jungs Iron Savior
und den dänischen Live-Garanten Pretty Maids. Thrasher freuen
sich über die rabiaten Nocturnal, die messerscharfen
Annihilator und Sacred Reich, die das Amphitheater bereits 2009
in Schutt und Asche legten. Death Metal-Lunatics werden von den
polnischen Präzisions-Metzlern Decapitated und den legendären
Florida-Boys Obituary (mit einem Classic-Set!) versorgt.
Ein glückliches Händchen bewies die Rock Hard Redaktion auch
bei der Wahl der Headliner: Triptykon (Freitag) machen mit
ihrer neuen Platte „Melana Chasmata“ deutlich, dass sie zu den
wichtigsten und intensivsten zeitgenössischen Szenebands
gehören. Wer Tom Warrior und seine Sidekicks bereits live
erleben durfte, kennt den Eingang zur Hölle.
Den kennen auch die Liverpooler Feingeister von Carcass
(Samstags-Headliner), die 2013 mit „Surgical Steel“ eine der
besten Comeback-Scheiben der letzten Jahre veröffentlichten,
und damit sogar in die deutschen Charts einstiegen. Darauf
hätte nach Erscheinen des Debüts („Reek Of Putrefaction“, 1988)
mit Sicherheit niemand eine Kiste Bier gewettet. Ebenfalls
Charts-Erfahrung haben die Sonntags-Headliner Megadeth. Mainman
Dave Mustaine stand in letzter Zeit oft in der Kritik, konnte
mittlerweile aber die meisten Vorwürfe als dummes Gefasel
enttarnen. Folglich können wir uns ganz auf die Musik
konzentrieren und fiebern einigen der besten Thrash-Songs
entgegen, die jemals geschrieben wurden.
Aber auch die „Kleinen“ dürfen mitspielen, denn der
Underground ist kerngesund und hat beim Rock Hard schon immer
einen großen Stellenwert. Die unglaublichen Blues Pills stehen
kurz vorm großen Sprung, die Satansbraten Midnight geben ihre
einzige deutsche Festivalshow 2014 und das NWOBHM-Kommando
Roxxcalibur um Szene-Urviech Neudi wird Old-School-Herzen zum
Rasen bringen.
Neben der Musik überzeugen übrigens auch jedes Jahr wieder die
ganzen Nebenspielwiesen: die Location selbst (Amphitheater
direkt am Rhein-Herne-Kanal und mitten im Grünen; fast auf
allen Plätzen einwandfreie Sicht und guter Sound), die extrem
fleißige und trotzdem entspannte Security und natürlich die
Fans, die tatsächlich wegen der Musik (!) da sind und auch den
ersten Bands des Tages huldigen, anstatt sich Saufspielen auf
dem Campingplatz hinzugeben.
Bleibt abschließend zu hoffen, dass uns das Rock Hard Festival
als wichtiger Gegenpol zu allen Höher! Schneller!
Weiter!-Veranstaltungen auch in Zukunft erhalten bleibt!
Das komplette Line-up:
Nocturnal, Zodiac, Decapitated, Midnight, Die
Apokalyptischen Reiter, Triptykon, Roxxcalibur, Dead Lord,
Screamer, Sólstafir, Pretty Maids, Obituary, Sacred Reich,
Carcass, Iron Savior, Blues Pills, Orphaned Land, Insomnium,
Monster Magnet, Annihilator, Tesla, Megadeth
Informationen rund um das Festival findet ihr hier: www.rockhard.de