HELLSONGS, NEO RODEO 25.09.2013, HIRSCH,
NÜRNBERG
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Kaum zu glauben, aber die sympathischen Schweden von
Hellsongs beehren mit ihrem Lounge-Metal nun mittlerweile auch
schon seit sieben Jahren die Bühnen Europas, auch wenn sie sich
zwischenzeitlich krankheitsbedingt eigentlich schon für
aufgelöst betrachteten. Gut, dass man die Entscheidung zur
Terminierung dieses kongenialen Bandprojekts aus dem Jahr 2011
schnell wieder revidiert hat. Der anspruchsvollen Clubszene
würde ein wichtiger Baustein fehlen. Und ein intensives
Musikerlebnis noch dazu.
Auch dank der charismatischen, mittlerweilen dritten Sängerin
der Band, My Engström Renman, sind gerade die Live-Konzerte
wieder ein höchst intensives Erlebnis – besonders wenn sie in
einem so kuscheligen Kreis, wie Ende September, im Nürnberger
Hirschen stattfinden.
Das Konzept der Band ist ansonsten wohl hinlänglich bekannt:
man nehme ein bekanntes Metal- oder Rockstück mit intelligentem
Text und instrumentiert es in akustischer Art und Weise um.
Fertig ist der neue Hinhörer, der Lounge- wie Metalfans
gleichermaßen fasziniert. Das klappt auch in Franken: vom
Slayersong („Skeletons Of Society“), über Iron Maiden („Run To
The Hills“), Pantera („Walk“), Twisted Sister („We’re Not Gonna
Take It“) bis hin zum verstorbenen Ronny James Dio („Stand Up
And Shout“) hervorragend.
Neuerdings geht die Tendenz bei Hellsongs aber weg vom Cover.
Ein Phänomen, das man auch bei Bands wie Apocalyptica oder
Eläkeläiset, die auch mit reinen Cover-Alben bekannt wurden,
beobachten konnte. So waren auf dem im August erschienen
Longplayer „These Are Evil Times“ schon fünf eigene Lieder, von
denen das sozialkritische „Animal Army“ auch live ein echter
Bringer ist.
Als Zuhörer kann man jedenfalls bei den mit skandinavischem
Charme vorgetragenen Lounge-Metal-Stücken einmal so richtig in
den Texten der Klassiker und auch der Eigenkompositionen
versinken oder sich einfach nur am typisch
schwedisch-charmanten Auftrittsstil des Trios ergötzen. Der ist
nämlich vom Kleidungsstil bis hin zu den Ansagen auch
einzigartig – ebenso wie eigentlich das ganze Konzert. Wenn der
im Vorprogramm spielende Liedermacher ansonsten den Merch-Stand
betreibt und die zweite Vorband Neo Rodeo (eigentlich eine
Karlsruher Punkband) mit abgespecktem Line-Up, ruhigen
„Akustikpunk“ betreibt, sagt das doch eigentlich schon
alles!
Thorsten Adelhardt