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SO WAR: BLOOD RED SHOES, 26.11.2012, NÜRNBERG, HIRSCH

Das verfluchte dritte Album. Mit dem packt man es als Rockband oder nicht. Im Falle des Konzerts der Blood Red Shoes (.rcn präsentierte) Ende November im Hirsch, dürfte die dritte Scheibe des britischen Duos nicht zur Mehrung der Bandpopularität beigetragen haben. War gut aber nicht packend. Matteo fotografiert, Jan war vor Ort.
SO WAR: BLOOD RED SHOES, 26.11.2012, NÜRNBERG, HIRSCH

BLOOD RED SHOES, 26.11.2012, NÜRNBERG, HIRSCH

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Für Fotograf Matteo war klar, dass dies nicht sein Abend werden würde. Er steht eher weniger auf Indierock, sondern mag eher Musik für Rolling Stone Leser. Da das gemischte Pärchen auf der Bühne generell Musik und nicht Licht sprechen läßt, war es dumm für Matteo, sein Nachtsichtgerät zuhause zu lassen. Die Fotos sprechen für sich. Wer Laura anglotzen will, der schaut sich halt ein Musikvideo auf Youtube an oder geht ab und zu mal in den Club Stereo, wo beide gerne mal als DJ Set die Wände wackeln lassen.

Zunächst bollerte das australische Duo DZ Deathrays als Vorband und das ganz ordentlich, da Australier ja schon immer spielen, als würde jemand mit der Schrotflinte hinter ihnen stehen. Doch nun zur Hauptband.

Jan ist selber DJ und weiß sehr genau, was beim Publikum gut ankommt und was nicht. Und die neue Scheibe "In Time to Voices" kommt aktuell nicht so gut an beim Tanzbodenpublikum wie ihr kraftvoller Vorgänger "Fire Like This". Die neue Platte klingt schließlich morbider, langsamer und dunkler als das Breitwand-Statement der letzten Scheibe. Bereits am Anfang des Gigs verbraten Laura-Mary, passionierte Telecaster-Spielerin, und Steven , passionierter Felldrescher, der dabei gleichzeitig ohne Anstrengung singt, viele der Perlen von "Fire Like This" und brachten vor einem Jahr mit so einem Überfall den damals proppenvollen Hirsch sofort auf ihre Seite. Diesmal half auch dieses Auf-Nummer-sicher-gehen nicht viel und die Reaktionen wirkten etwas verhaltener als beim letzten Mal.

Die beiden zelebrieren nur mit Gitarre und Drums einen derart fetten Sound, dass man weder Bass noch Sänger vermisst. Das liegt zum einen an Stevens Wumms und an Laura-Marys Technik. Sie probiert immer wieder neue Effektgeräte aus, um ein noch breiteres Spektrum abzudecken und arbeitet mitunter auch mit einer Spezialanfertigung: Eine Telecaster-Gitarre mit sieben Saiten, die siebte ist eine Bass-Saite für vollen Sound. Ihr Volume-Regler am Amp geht aber trotzdem nur bis 10.

Der nur zu dreiviertel gefüllte Hirsch entsprach, so Jan, genau der Rezeption des dritten Albums der Band bei Zuschauer und Presse. Bei ihm sprang auch nicht wirklich der Funke über, was aber vielleicht daran lag, dass die Dame auf der Bühne stimmlich etwas angeschlagen wirkte und die Band einfach auch schneller fertig werden wollte. Die Band hat auch immer superschlaue Zwischenrufer gepachtet, die nach Songs riefen, welche schon längst gespielt waren. Vielleicht war der Rufer da auch auf dem Klo. Fazit Jan: Ein solider Abend, aber für das nächste Album muß sich die Band neu erfinden.

Jan Hagemann, Matteo Salasnich, Ewald Funk