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SO WAREN DIE BEATSTEAKS, 18.3., BAMBERG

Ein wunderschöner Abend gestern in Bamberg, etwas Abstand und Zerstreuung vom Alltag durch Berlins und vielleicht Deutschlands beste Liveband. Unser rasender Fotografierschreiberling und Bürgermeister von Alternativschweinfurt, Wolle Hanke war vor Ort.
SO WAREN DIE BEATSTEAKS, 18.3., BAMBERG
Arnim, der vielleicht beste Vorturner, Sänger
und Conferenciér wo gibt.

LIVEREZI: BEATSTEAKS, 18.03.2011, BAMBERG, STECHERT ARENA



Eigentlich keine gute Zeit, um bei einem Konzert Party zu machen. In Japan kämpfen die Menschen gegen die nukleare Katastrophe und in Libyen lässt ein irrer Diktator die eigene Bevölkerung mit Kampfjets bombardieren. Trotzdem haben die Beatsteaks aus Berlin in die Stechert Arena nach Bamberg eingeladen und es war ein wunderschöner Abend. Vor 7000 hoch motivierten Beatsteaks-Jüngern stellten die Berliner ihr neues Album „Boombox“ in der seit Wochen ausverkauften Halle vor. Es war das erste Gastspiel der Berliner in Bamberg. „Den ersten Kuss vergisst man nie!“ rief Gitarrist Peter Baumann zum Auftakt in die vollbesetzten Ränge. Und die Stimmung war vom ersten Moment an phantastisch. Zuvor hatte sich eine Band namens Kraftklub vergeblich bemüht, ein gleichwertiger Ersatz für Turbostaat zu sein, die das Konzert abgesagt hatten. Aber die Jungs aus Chemnitz blieben saft- und kraftlos. Die Beatsteaks dagegen legten gleich los wie die Feuerwehr und verzichteten in ihrer Bühnenshow auf überflüssigen Schnickschnack. Eine riesige Vinyl-Scheibe als Backdrop, ein paar raffinierte Projektionen das war’s. Die Songs der Beatsteaks sind stark genug, Ablenkung hat die Band nicht nötig. Auf Kommando singt sogar die Security im Chor mit. In der zweistündigen Show gibt es einen wilden Ritt durch 16 Jahre Bandgeschichte - von den rotzigen Punknummern aus den Anfangstagen bis zu den souligen Popnummern vom aktuellen Album. Und vor allem servieren die Beatsteaks Hits satt: „Hand in Hand“, “Let Me In“, “Jane Became Insane“, “Hello Joe”, “Milk & Honey“, “I Don’t Care As Long As You Sing“. Die Liste ließe sich unendlich weiterführen. Dazwischen gibt’s ein paar nette Gimmicks wie eine kleine DJ-Show am Bühnenrand und geschmackvoll ausgewählte Coversongs wie Hallelujah von Leonard Cohen oder „What I Got“ von Sublime. Mittendrin ist sogar eine kurze Pinkelpause für Sänger Arnim drin. Der Mann ist Impressario, Taktgeber, Vortänzer und hat einfach ein unglaubliches Organ. Die Band wirkt wie eine gut geölte Maschine, die den Mob vor der Bühne nach Belieben beherrscht. Der typische Beatsteaks-Fan ist Anfang 20, trägt bevorzugt Bandshirts, singt gerne, bewegt sich gerne Arm in Arm und ist sehr konsumfreudig. Kleine Begegnung am Bierstand: Er: Waas? So ein kleines Bier für 3 Euro? Die spinnen ja! Sie: Wurscht! Is doch im Beatsteaks-Becher! Auch diese beiden lagen sich nach den Zugabenblöcken wohl erschöpft und glücklich in den Armen und haben selig gelächelt. Die Ärzte haben nicht umsonst in ihrem Lied „Unrockbar“ gefragt: „Wie kannst Du bei den Beatsteaks ruhig sitzen bleiben?“ Bamberg hat es nicht geschafft!


Wolfram Hanke