Auf der Glubb-Webseite werden weiterhin Potemkinsche Dörfer
beschrieben und Leistungen gewürdigt, die keine waren. Speziell
zum Spiel gegen Braunschweig: OK, Raphael Schäfer hätte sich
mit dieser fantastischen Tagesleistung vor zehn Jahren für die
Nationalmannschaft qualifiziert. Und auch Rückkehrer Adam
Hlousek hatte seine lichten Momente, auch wenn er wegen seiner
langjährigen Kreuzbandpause und der einher gehenden Angst vor
dem harten Einsteigen noch nicht voll in die Zweikämpfe gehen
konnte. Was aber taktisch so auf dem Platz ablief, war ein
Armutszeugnis. In den Foren werden jedenfalls schon potentielle
Trainer-Nachfolger gesucht, die das Können unserer zweifelsfrei
talentierten Spielern auch auf den Platz bringen. Müssen. Zeit
für einen Reifenwechsel?
Es erinnert alles irgendwie fatal an die letzten Tage von
Michael Oenning. Ein sanftmütiger, humorloser Trainer ringt vor
der Kamera nach Worten, wie er die aktuelle Niederlage - und
genauso danach sah das Unentschieden gegen der Tabellenletzten
auch aus - noch schönreden könnte. Bemüht, das Vokabular des
Neusprechs nicht zu verlassen. Der nächste Spieltag ist bald
für sie da, wir bitten um etwas Geduld. Aber: Die
Erprobungsphase des Trainerduos ist beendet, so langsam sollten
wir mal anfangen, Fussball zu spielen, statt ständig
Aufbaugegner zu sein! Sogar gegen den (durch seinen Trainer)
selbsternannten Pissverein aus Braunschweig. Wer braucht gerade
Punkte? Kommt her, wir haben genug davon in Nürnberg! Zu
verschenken nämlich.
Selbst der talentierteste Neuzugang mutiert nach der
Eingewöhnungszeit am Valznerweiher zum fränkischen Mufflon, dem
nichts mehr gelingen mag. Beim aktuellen Können von Ginczek,
und seine Skills hat er bereits bewiesen, wird auch dem letzten
Hiwi klar, dass der Glubb zur Zeit das beste Mittel gegen
Spielfreude ist. Verschlafene Halbzeiten, Spieler die
ausflippen (Pino), nur noch halbherzige Standarts (einst unser
Kronjuwel) oder Zweimillionen-Neuzugänge, die nach kurzer Zeit
auf dem Platz abstumpfen, lassen erkennen, dass nicht mal mehr
Kevin Prince Boateng den Glubb noch retten könnte.
Im Spiel gegen die Zecken brauchen wir uns am Samstag nur noch
über die Höhe der Niederlage unterhalten, die "Bretschen"
könnte nur positiv zu sehen sein, wenn dadurch die Bauern
asynchron zum Ligaplan dieses Jahr einmal nicht Meister werden.
Die Verantwortlichen beim Glubb sollten mal etwas offener sein
mit den internen Problemen, damit der Fan einen Neuanfang
besser nachvollziehen und auch tragen kann. Die U23 brauchen
wir eh nicht aufzustellen, denn die figuriert gerade ebenso mau
wie die FDP bei der Landtagswahl in unserem zusammen geflickten
Freistaat.
Auf der Hitliste unserer internen Nachfolgetrainer tummelt
sich einiges. Alles natürlich nur mit Humor zu sehen. Trapp
hätte gerade Zeit, der ist ja erst über 70, macht aber tolle
Pressekonferenzen nach Niederlagen. Frankens größter Fussballer
aus Herzogenaurach wurde von sich selber bisher auch noch nicht
ins Spiel gebracht. Entgegen unserer angeborenen Aversion gegen
die Nordtiroler sollte sich Olly Kahn endlich als Trainer
versuchen, denn der bringt das mit, was unserem Spiel fehlt:
Eier! W.i.r. b.r.a.u.c.h.e.n. E.i.e.r.! Wir brauchen einen
Taktiker, Psychologen und Charismatiker in Personalunion! Aber
die Trainer, auf die das paßt, müßte man aus laufenden
Verträgen heraus kaufen, wie es Wolfsburg letztes Jahr beim
Hecking mit uns gemacht hat.
Spieler? Cohen zurückholen bringt nix. Auch Andy Wolf wurde in
letzter Zeit öfters wieder in Franken gesichtet, da sein
aktueller Verein ja gerade große eingekauft hat. Hört man in
die Kurven-Foren im Internet, so ist der Favorit bei den etwas
unterbelichteten Fans ein gewisser Felix M-Punkt aus
Aschebersch. Der König der Quälhügel, Majestät Medizinball.
Laberbadia braucht jetzt keiner, der hat jetzt erst in
Schdugohrd die Loser-Karte fürs erste gezogen. Nordlicht Schaaf
paßt nicht ins nervöse Franken. Auch ein Trainerduo aus Andy
Wolf (Assistent) und Marek Mintal (Trainer) ist unrealistisch,
auch Herr Galasek aus Eckental hat wohl seinen Trainerschein
noch nicht vollständig. Und wohl auch keine Erfahrung.
Schade, dass Herr Bader, der bisher immer seinen Hausaufgaben
gemacht hat, gerade keine Zeit hat zum Lesen der Foren hat. Der
würde sich nämlich gerade krank lachen. Wehe, der hat schon
wieder alles eingetütelt und setzt uns hier den letzten
ungenannten Mohikaner auf die Bank: Markus Babbel. Dann widmen
wir uns bald wieder unserer Kernkompetenz, dem Roggen Roll,
denn vom Fussball haben wir bei .rcn wie immer nur eins: Keine
Ahnung!
EF
NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT
DER FRÄNKISCHE PATIENT. UNSER SEMPFT ZUM GLUBB GEGEN BRAUNSCHWEIG, 15.09.2013
Wir melden uns fast vom Abgrund. Wer nach der Heimpleite gegen Augsburg meint, es ginge nicht mehr schlechter, der mußte nur dem Spiel am Sonntagabend gegen 0-Punkte-Braunschweig seine wertvolle Zeit geopfert haben. Man kann Spieler kritisieren, aber als allererstes wird selbst dem größten Laien klar, das hier etwas ganz gewaltig nicht stimmt beim fränkischen Patient, dem FCN.