Alle rcn-Schreiberlinge sind ihrem Kollegen Sören Prescher zu großem Dank verpflichtet. Widerlegt er mit seinen über 220 Krimiseiten doch eindrucksvoll das Vorurteil, ohne Google würden die .rcn-Knechte keine zwei Zeilen zusammenkriegen. „Der Fall Nemesis“ ist Sörens dritter Roman. Er handelt von einer Verschwörung in der US-Armee und spielt in Washington DC und Umgebung. Die beiden Armeeermittler John Brooks und sein Assistent Andrew Watts kommen immer zu spät, von einer blutrünstigen Leiche zur nächsten. Das jeweils mit dem Blut der Opfer geschriebene Wort „Nemesis“ macht schnell den Zusammenhang klar. Doch bis klar wird, dass es sich um eine Geheimeinheit gleichen Namens handelt, deren Soldaten mittels Gedankenmanipulationen/Hypnose ohne Skrupel töteten, ist es für alle Mitglieder dieser Einheit zu spät. Natürlich spielen auch während der Ermittlung die Gedankenmanipulationen eine große Rolle und John Brooks kann Gut und Böse nicht mehr auseinanderhalten. Selbst seine Frau wähnt er wegen seiner Eheprobleme manipuliert. Sören Preschers Krimi ist sehr detailliert geschrieben. Öfters zu detailliert, die Phantasie und Vorstellungskraft des Lesers wird, da nahezu alles beschrieben wird, wenig gefordert. Die Beschreibung der Mordschauplätze erinnert an Schlachthöfe. Der Plot ist, nachdem die frühere Militäreinheit Nemesis deutlich wurde, nicht mehr sehr überraschend. Allerdings lebt die Spannung zum Schluss immer mehr davon, was Wahrheit und was Manipulation ist und wer zum guten John Brooks gehört. John Brooks ist leidenschaftlicher Bruce Springsteen-Verehrer und immer wieder tauchen passende Textzeilen des Boss in den einzelnen Kapiteln auf. Laut Google ist Nemesis übrigens die Göttin des „gerechten Zorns“ sowie diejenige, die „herzlos Liebende“ bestraft. Sie wurde dadurch auch zur Rachegottheit. Zorn oder Rache braucht Sören nicht zu fürchten, denn sein Krimi gehört nicht zu den schlechtesten Neuerscheinungen.
7 von 9 Punkten
ROHO
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