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JOHN COFFEY, AVERTINE, 23.11.13, K4-ZENTRALCAFÉ,
NÜRNBERG
Nach einem John Coffey Konzert müssen in den ersten 24 Stunden
noch folgende Symptome beim Konzertbesucher spürbar sein, damit
man von einem grandiosen Auftritt sprechen kann:
1. Rauer Hals vom Grölen und Mitsingen,
2. Sodbrennen vom übermäßigen Biergenuß,
3. Blaue Flecken an Armen, Beinen und anderen Körperstellen
auf Grund von Pogogetanze und
4. Ein Dauerlächeln im müden und immer noch erschöpften
Gesicht.
Diese vier Symptome waren bei mir noch 24 Stunden danach
deutlich erkennbar. Eigentlich muss man Stephan von
Eat-The-Beat danken, dass er nach dem letztjährigen schlecht
besuchten (30 Zahlende laut Stephan) aber legendären Auftritt,
es nochmal gewagt hat die fünf Holländer nach Nürnberg zu
holen. Stephan hat gewagt und gewonnen, denn dieses Mal stand
die Band vor 130 Leuten und wurde unglaublich abgefeiert.
Aber zunächst noch ein Wort zur Vorband Avertine. Die
Nürnberger Jungs, welche bereits seit 2007 ihr Unwesen treiben,
überzeugten mit druckvollem Post-/NewSchool Hardcore-Sound, der
mich immer wieder an ältere Snapcase bzw. Earth Crisis
erinnerte. Ein perfekter Anheizer für die Herzensbrecher von
John Coffey, welche gegen 22.30 Uhr ohne große Brimborium auf
die Bühne traten und mit ihrem Mix aus Schweinerock,
Post-Hardcore und Punkrock sofort Vollgas gaben.
Man kam sich vor wie in ´nem Ferrari der in 3 Sekunden auf 100
beschleunigt. Die Band feierte sich, sie feierten das Publikum
und die zahlreichen Fans feierten die Band. Ein wilder Pogo vom
ersten Song an, der nur bei zwei oder drei Songs etwas abebbte,
beherrschte das Geschehen vor der Bühne.
Sänger David hielt der volle Saal nicht davon ab auch mal
wieder die Theke zu entern genauso wenig wie das Gitarrenduo
Alfred und Christoffer, welche sich Gitarre spielend mutig ins
Publikum wagten. Nicht ganz ungefährlich in so einen wild
tobenden Mob zu steigen. Wie auch das letzte Mal konzentrierte
sich die Band auf das Material vom Erfolgsalbum "Bright
Companions". Deswegen waren die Fans bei Songs wie "Romans",
"Fearless Readheads", "Sticks And Stones" oder dem
Albumtitelsong der Kernschmelze ziemlich nahe.
Nachdem auch ein neuer Song erfolgreich getestet wurde traten
die Jungs nochmal aufs Gaspedal was dazu führte, dass eine Wall
Of Love (Death) gebildet wurde, Menschen durch die Luft und auf
den Boden flogen und Bier lieber verspritzt als getrunken
wurde. Am Schluss war dann auch keiner böse als der „Spuk“ nach
ca. 75 Minuten ein Ende hatte, denn jeder der Anwesenden war
fix und fertig und wollte nur noch in Ruhe ein Bierchen trinken
oder endlich den Merchandise-Stand leer kaufen. Dieser Abend
bescherte John Coffey viele neue Fans, dem Stephan ein
ordentliches Grinsen ins Gesicht und mir die am Anfang
beschriebenen Symptome. Ende und Aus.
Andrew Scheffel