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UNSER SEMPFT: AUGSBURCH-FCN 8.3.13 1:2

Undank ist der Welten Lohn: Da gibt man den Nachbarn aus Fürth noch eine Steilvorlage und besiegt Augsburg nach schwerem Kampf (hust), und was machen die Kräuter? Geben sich auf und geben Hoppelhausen zuhause im Ronhof noch drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt mit. Die allseits stabilen Freiburger kacken am Samstag unverhofft zuhause gegen Heckings Elf ab, womit Dieter H. jetzt immer noch dicht hinter dem Glubb steht. Der FCN schenkt den Augsburgern dann noch freundlicherweise ein Tor... somit dürfte das lamentieren in der Fuggerstadt-Presse, die Franken hätten keine Chance, jetzt wohl zumindest verstummt sein. Immerhin haben wir alle drei Tore des Spiels erziehlt und nahmen drei Punkte dankbar nach einem eher konzentrierten als schönem Match mit nach Hause.
UNSER SEMPFT: AUGSBURCH-FCN 8.3.13 1:2
Högggschde Gonzendradion: Esswein
vor dem Freistoss.

Nicht gerade zimperlich ging die heimische Augsburger Presse mit ihrer ach so tollen Supermannschaft um. Die Augsburger Zeitung schrieb u.a.: "Kiyotake stand dergestalt frei, dass man hätte meinen können, die Nürnberger Führung sei einem Tempogegenstoß geschuldet. Die meist gestellte Frage unter den sachkundigen FCA-Fans in der mit 30.660 Zuschauern ausverkauften SGL Arena lautete in diesem Moment: 'Wo war Ottl?'" über das 0:1, oder über den ehemaligen Bauern-Mittelfeldler und Glubb-Ausleihspieler "Andreas Ottl hatten die Augsburger 70 Minuten einen Fußballer in ihren Reihen, dessen Körperhaltung und Laufwege den Eindruck erweckten, als ginge es in diesem Spiel darum, keine Fehler zu machen. Ottl spielte so blutarm und gedankenlos mit, dass man meinen könnte, er warte nur auf eine Spielunterbrechung um ein Gedicht zu schreiben." Ottl stand im Bericht auch weiter ganz hoch im Kurs, es wurde aber explizit darauf hingewiesen, keinen Sündenbock zu suchen. Trotzdem hatte Ottl im Artikel keinen guten Stand. Z.B. als er mit einen katastrophalen Pass den Angriff der Glubberer einleitete, der nach Freistoss zum Endresultat führte. "Alexander Esswein hatte einen Freistoß aus 17 Meter einfach hart und flach durch die Mitte und durch die Hosenträger von Mo Amsif getreten (51.). Ausgangspunkt dieses Freistoßes war der einzige Club-Konter, der am eigenen Strafraum begann: Ottl hatte den Ball in aussichtsreicher Position im gegnerischen Strafraum den Nürnbergern zugespielt!." Und als Fazit: "In der kompletten zweiten Halbzeit waren die Angriffe des FCA für die Clubabwehr in etwa so gefährlich, als hätten sie es in einem Benefizspiel mit einem Mädchenpensionat zu tun."

Nun, wir freuen uns über die drei Points und über Alexander Esswein, der in der Partie endlich wieder auf Bundesliganiveau gespielt hat. Außerdem hatte er Schäfers Slapstick-Jahrhundertabwehr wieder gut gemacht. Gegen Schale zuhause darf dann unser Mittelfeld aber gerne wieder auf Pässe ins Leere oder gleich zum Gegner verzichten, wie das am Freitag oft (wieder einmal) der Fall war. Auch dass man sich (schon wieder) von hinten den Ball vom Fuß klauen läßt, wollen wir nicht mehr sehen. Jetzt aber zum Auswärtsbericht unserer rüstigen Rentnertruppe unter Führung von Horny Hornauer, dem Freund der langen Überschriften:

Gemeinsam vereiteln die Erlangen-Süd Freunde Plattes und Heiners fiesen Plan... Es wird jetzt ganz eng, nur noch 10 Punkte Vorsprung zum Relegationsplatz!

Das Zittern war deutlich vor der Abfahrt zu den bayerischen Schwaben spürbar. „Bring bloß drei Punkte mit“, „wir müssen gewinnen, sonst rutschen wir tief mit unten rein“ oder „das ist ein ganz entscheidendes Spiel“ wurde mir von allen Seiten mit  auf dem Weg gegeben. Verständlich, hatten wir doch bloß 7 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatzinhaber Augsburg. So schlecht stand unser Clubb am 24. Spieltag schon lange nicht mehr da. Vor einen Jahr hatten wir am 24. Spieltag 9 Punkte, in der Saison 2010/2011 12 Punkte Abstand zum geliebten Abstiegsentscheidungsspiel. Aber damals hatten wir ja auch noch den Erfolgstrainer Dieter „VW“ Hecking.


 
Zusätzlicher Druck entstand, weil wir natürlich unseren geliebten Freunden von Tasmania Färdd helfen wollten. Der Plan: Sieg von uns in Augsburg, Tasmania schafft den historischen Heimsieg gegen die SAP Euros und Hoffenheim wäre endlich Letzter und für Erlangen Süd betrüge der Abstand zur Relegation dann „nur“ noch vier Punkte.
 
Unglaublich, aber unsere Helden hielten dem Druck stand. Eine sehr konzentrierte Leistung, aufmerksam, kampfstark sorgte ab den ersten Sekunden für eine Überlegenheit unseres Clubbs. Lediglich Plattenhardt hatte keine Lust, verlor nahezu jeden Zweikampf und verdaddelte offensiv Ball um Ball. Da haben wir es: Platte hasst Tasmania. So war Augsburg nur, dafür aber laufend, über ihre rechte Seite (also die von Platte) gefährlich. Trotzdem netzte Kiyotake zur verdienten 1:0 Führung ein. Damit war eigentlich das Spiel gelaufen, den die bayerischen Spätzles treffen nie gegen die ruhmreichen Clubberer.

Die Hopp-Gefolgschaft wird auch immer militanter!

Denkste, in der 36. Minute kam Anti-FÜ „Heiner“ Schäfer ins Spiel. Eine Flanke, natürlich von der rechten Augsburger Seite, köpfte Werner, der ansonsten vom guten linken Verteidiger Balitsch, Chandler spielte dafür offensiv, aus dem Spiel genommen wurde, harmlos auf das Tor. Heiner, der inzwischen auch seine Knöchelverletzung überwunden hat und in Augsburg wieder durch einige sehenswerte Faustabwehren gefiel, fing den Ball, alle drehten sich um und wie ein Komiker schaffte es Heiner den Ball in das eigene Tor zu werfen.
 
Nicht nur unsere brasilianischen Innenverteidiger werden beim Saisonrückblick mit kuriosen Fehlern vertreten sein. Vermutlich schaffen wir es bis zum Saisonende, den Rückblick über weitere derartige haarsträubende Gegentore alleine zu gestalten!

Glubb was here... (rechts unten)

Natürlich brachte das den Glubb nicht aus dem Konzept und ruhig, konzentriert und dominant wurde weiter gespielt. In der zweiten Halbzeit wurde mit Pino „Grigio“ ein weiterer FÜ-Freund eingewechselt und damit die rechte Spätzleseite dicht gemacht. Fast zwangsläufig fiel das 2:1 durch den gut spielenden Esswein. Obwohl die Kontermöglichkeiten unseres Clubbs leichtfertig vergeben wurden, erlaubte sich Tasmania-Feind Heiner keinen Fehler mehr, er hatte wohl Angst mit Wettfreund Vlado Kasalo verglichen zu werden.
 
Die schwachen Spätzles, die ehrlich gesagt auch nicht stärker als Tasmania sind, verloren verdient, obwohl sie im Vorfeld  mittels ihrer großen Klappe den Sieg eigentlich schon in der Tasche hatten. Schöne Statistik für unseren Clubb,  6 Spiele in Folge ohne Niederlage, 14 Pflichtspielen ohne Niederlage gegen die Fuggerstädter (neun Siege, fünf Remis), die in der Bundesliga nach wie vor auf den ersten Treffer gegen den 1. FC Nürnberg warten.



Die Augsburger Fresstribüne: Eher locker gefüllt...

Und sonst? Ohne Schönes Wochenendticket ist beim Auswärtsspiel das Wetter viel besser. Die B 2 ist öfters dreispurig und ein kontrolliertes Überholen ist damit möglich. Im Gästeblock-WC kleben neben vielen anderen auch Hoffenheim-Aufkleber. Außerhalb vom Stadion ist nur Pampa, innerhalb kann nur mit einen in Augsburg gültigen Bezahlsystem etwas konsumiert werden. Die sehr netten Bezahlsystemabwicklerinnen im Gästeblock müssen deshalb viel Unmut aushalten. Laut ihren Aussagen, sind aber die Clubberer sehr nett im Gegensatz zu den Hoffenheimern, die viel Ärger machten, weil sie mit ihrer SAP Bezahlcard in der Fremde nicht zahlen konnten. Ist ja auch ein Skandal, Mann!

Also gegen die Augsburger Bezahlsystemhostessen haben die Nürnberger Aramark-Damen rein optisch null Chance!

Am Eingang müssen die Tascheninhalte wie am Flughafen in eine Plastikbox gelegt werden, die Durchleuchtungsanlage ist aber noch nicht installiert. Die Heimfans waren kaum zu hören, vor dem Spiel blieben sie stumm, verständlich angesichts der fürchterlichen Stadionhymne. Das Musikprogramm vor dem Anpfiff war dagegen gut, u.a. wurden Songs von Gossip und Pink jeweils in voller Länge gespielt. Der Rasen war mehr ein Acker, in der Halbzeit versuchten 11 (!) Loddar-„Greenkeeper“ die Fläche wieder zu ebnen. Das Stadion war offiziell ausverkauft, auf der Fress-Haupttribüne waren aber etliche Plätze frei. Dafür wurden für den Gästestehplatzblock zu viele Karten verkauft, in Schwaben gibt es halt noch keine Bauaufsicht, die die Besucherzahlen beschränkt. Die Spätzles bauen ja auch Eishockeystadien ohne Sicht auf das Spielfeld.



Nach dem Spiel feierten unsere Helden sehr ausgelassen mit uns, zu recht, war der Augsburg Ausflug doch ein schöner Wochenendauftakt und eine Steilvorlage für Tasmania. Tja Tasmania, was soll ein Clubbfan bloß sagen, so viel geballte Dummheit. Erst streiten sich die Tasmaniafans in ihren Internetforen die ganze Woche darüber, ob sie den Clubb die Daumen gegen Augsburg drücken sollen. Dann schaffen sie es nicht einmal ihr gefühlt hundertste Abstiegsendspiel gegen Hoffenheim auszuverkaufen und am Ende sind sie zu stolz unsere Zuarbeit anzunehmen und verlieren gegenwehrlos 0:3 gegen die ungeliebten Kraichgauer. Da fehlen einen die Worte, einmal wenn man sich über einen Färdder Sieg gefreut hätte.

Roland Hornauer