.rcn - event & music – Seit 34 Jahren gratis! Wir rocken Franken!

Die Infos zur neuen Datenschutzverordnung lest Ihr ganz unten auf der Seite oder über diesen Direktlink:
Hinweise zum Datenschutz auf www.rcnmagazin.de

NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

SO WAR: ANNIHILATOR, 26.10.2013, ROCKFABRIK, NÜRNBERG

14 Alben, 29 Jahre und 24 ehemalige Mitglieder nach Bandgründung beehren Annihilator die Rockfabrik, Nürnberg. Schon Ende der 1980er kam die kanadische Band mit ihrem Album „Alice In Hell“ an der Spitze des Melodic-Trash-Metal Genres an. Einer der vielen Gründe, sich das Konzert nicht entgehen zu lassen. Warum sich ein frühes kommen dieses mal besonders lohnte und warum ein Annihilator Konzert zur „fucking disco“ wird, verrät unser Schreiber Thorsten Adelhardt.
SO WAR: ANNIHILATOR, 26.10.2013, ROCKFABRIK, NÜRNBERG

>>>HIER GEHT ES ZUR BILDERGALERIE AUF FACEBOOK<<<

ANNIHILATOR, 26.10.2013, ROCKFABRIK, NÜRNBERG

Konzerte stehen ihr gut zu Gesicht, der ehemaligen Resi-Butterhalle, in welcher seit Mitte der 90er Jahre die Nürnberger Rockfabrik beheimatet ist. Warum man über eine Dekade auf diese Bereicherung des Diskotheken-Standortes verzichtet hat, kann dem gemeinen Konzertgänger schleierhaft und eigentlich egal bleiben. Jedenfalls ist die Livemusik zurück in den rockigen Hallen und das mit einer Armada von richtigen musikalischen Leckerbissen.

Seit einiger Zeit drücken sich wieder die Heroen des harten Genres auch in der RoFa die Klinke in die Hand und das metallophile Publikum nimmt das Angebot gerne an und zückt seine Privatkameras und Handys. So auch bei der kanadischen Melodic-Thrash-Metal Institution Annihilator, die vor vollen Tanzsaal so frisch agierten, als wären sie nicht schon seit 29 Jahren global unterwegs, und ihrem brachialen, mit Knüppelsiegel versehenem schwedischen Opener „The Generals“.

Insbesondere Jeff Waters, dem Kopf hinter Annihilator merkt man sein Alter höchstens an der Spielbrillanz an seinem Instrument an (oder wenn man ganz nah an der Bühne steht und sein Gesicht genau sehen kann). Körperlich ist er so durchtrainiert und flummihaft auf der Bühne unterwegs wie eh und je. Vor Selbstbewusstsein müssen er und seine Mitstreiter ohnehin strotzen. Kaum eine Band wagt es, mit ihrem bekanntesten Lied ein Set zu eröffnen. Annihilator schon!
Und so konnte sich jeder, der zum Konzert zu spät kam (und sich durch das sonderbare Zugangskonzept zur Halle von hinter der Bühne aus in den Konzertraum hineinkämpfen musste), gemütlich in den Allerwertesten beißen, denn „Alice in Hell“ war schon gespielt. Aber auch für die Zuspätkommer hatten die Kanadier (ausgewiesen durch die Flagge auf vor dem imposanten Drumkit) noch so ziemlich alle ihre Hits aus einer 14 Alben zählenden Bandhistorie im Gepäck: „King Of The Kill“, „Phantasmagoria“, „Set The World On Fire“, „Phoenix Rising“, „W.T.Y.D.“ und „Never Neverland“.

Wer allerdings auf Lieder des aktuellen Albums "Feast" versessen war, musste im fast zwei Stunden langen Gig lange warten, bis wenigstens drei davon im Block geschmettert wurden. Ansonsten hatten die Nordamerikaner einen heiden Spaß ein Best-of Set abzufeuern, das auch den letzten fränkischen Moshmuffel sowie die durch ihre Fahne im Publikum ausgewiesenen bosnischen Pendants, die vermutlich noch von der Feier zur WM-Quali ihres Landes übrig geblieben waren, zum Mattenkreisen verführte. „Dance! It’s a fucking disco,“ kalauerte Waters von der Bühne.

Eben! Aber endlich wieder eine mit Konzerten drin, die sich lohnen!

Thorsten Adelhardt