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NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

CD REZI: ZZ TOP

CD REZI:  ZZ TOP

ZZ TOP
THE STUDIO ALBUMS 1970 – 1990
RHINO / WARNER

Für rund 35 Euro bekommt man seit Mitte Juni nun die ersten zehn Studioalben von ZZ Top als Cardsleeve-Boxset. Also bis zum „Afterburner“-Nachfolger „Recycler“. Warum man die Box empfehlen kann? Weil audiophile Fans hier voll auf ihre Kosten kommen, da zum Teil Originalbänder sehr sorgsam für CD abgemischt wurden. Zumal die ersten digitalisierten CD-Alben der alten Vinyl-Klassiker Mitte der 80er nicht immer auf vollste Zustimmung beinharter Fans trafen. Los geht es mit dem wunderschönen Lausbubenstück „ZZ Top’s First Album“, das 1971 schon in der bis heute bestehenden Besetzung Gibbons, Hill und Beard aufgenommen und veröffentlicht wurde. „Rio Grande Mud“ zeigte ’72 dann enorme Fortschritte hin zu einem von Southern-Rock und Blues inspiriertem eigenständigen Stil. Die 33 Minuten von „Tres Hombres“ waren 1973 der Schritt zum ersten richtigen kommerziellen Erfolg. Noch heute bleiben „Jesus Left Chicago“ und „La Grange“ als Meilenstein-Songs dieses Albums für die Ewigkeit. Hier überrascht schon mal die klare, trockene Abmischung. „Fandango“ markierte ihr zweigeteiltes Album mit fetten Livetiteln und neuartigen Studiotracks sowie der damals statt findenden, berühmten Texas-Tour inklusive kleiner Tierschau. Kein Witz. „Tejas“ war dann die etwas uninspirierte Platte vor der Auszeit wegen Burnout. Nun ließen sich Hill und Gibbons die berühmten Bärte stehen, um dann mit „Deguello“ und dem Opener „I Thank You“ mit einem Paukenschlag auf dem US-Markt zurück zu kehren. In Deutschland kam es dann in Folge zum historischen Rockpalast-Auftritt, so dass sich das etwas krude „El Loco“ erstmals auch in die deutschen Verkaufscharts schleichen konnte. Und dann kam „Eliminator“ mit dem All American- und Welthit „Gimme All Your Lovin“ sowie weiteren Krachern. „Afterburner“ hat mit seinem total überproduzierten Synthie-Sound einen wunderbar nostalgischen 80er-Jahre Schulterpolster-Flair, der in der Hollywoodfilm-Powerballade „Rough Boy“ das wohl für Altfans peinlichste Stück beeinhaltete. So etwas noch einmal zu kopieren, wurde mit „Recycler“ nicht versucht, sondern man entdeckte wieder die alte Rotzigkeit der Slidegitarre. Je weniger die Band in der Folgezeit von sich hören ließ, desto populärer wurden sie. Damit schließt die Box im Jahr 1990 und mittlerweile ist die Band als legendäre Superstars wieder aktiver und hat mit der neuen Scheibe eigentlich alles richtig gemacht.