Bereits 1956 gründete Hildebrandt die Münchner Lach- und
Schießgesellschaft, eine Gruppe für politisches Kabarett in der
er bis Anfang der 70er Jahre tätig war. Erste Erfahrungen
sammelte er während eines Studentenjobs als Platzanweiser in
der "Kleinen Freiheit" in München.
Mit dem Fernsehen eröffnete sich für Hildebrandt ein breiteres
Publikum. In der ZDF-Sendung "Notizen aus der Provinz" war er
von 1973-1979 Moderator, er stand für 66 Folgen vor der Kamera.
Von Juni 1980 an war Hildebrandt im "Scheibenwischer" der ARD
zu sehen, dort kommentierte er das deutsche
Zeitgeschehen.
Aufgrund seiner politischen Arbeit und seines Einflusses war
er damals vor allem dem letzten bayrischen Politkönig Franz
Josef Strauß ein Dorn im Auge. Der Bayerische Rundfunk stellte
deshalb auch kurzzeitig die Ausstrahlung der ARD für die Region
ab. Das muß man sich mal heute vorstellen! Nach 145 Folgen
"Scheibenwischer" mit Dieter Hildebrandt war dann irgendwann in
der ARD Schluss für ihn.
Während seines jahrzehntelangen Schaffens entwickelte
Hildebrandt einen Einfluss, wie ihn heute kein Kabarettist mehr
hat. 2003 wurde er neben vier Grimme-Preisen, für sein
Lebenswerk mit dem Till-Eulenspiegel-Satire-Preis
ausgezeichnet.
Bis ins hohe Alter blieb Hildebrandt politisch interessiert
und gründete mit Karikaturist Dieter Hanitzsch die
Internetseite Störsender.tv.
Auf der Homepage stand heute "Danke, lieber Dieter, für
alles."
Wir schließen uns an. "Danke!"
Wer weiter lesen will: Er war mit Sammy Drechsel Gründer des
FC Schmiere, einer Münchner
Hobbyfußballmannschaft, für die illustre Gäste mitspielten.
Mehr darüber online bei der
SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG "Bitte eine
andere Tonart, du Arschloch!"
HAMBURGER ABENDBLATT ONLINE "Da
sträuben sich mir die Nackenhaare"