Hervorzuheben beim "Spiel" waren die Reflexe von Rapha, aber nicht seine Jammerei gegen die Schiris. Damit bugsiert man sich in eine Rolle eines Underdogs, der spielerisch nichts drauf hat und sich deswegen ungerecht behandelt fühlt, um dann mit Standarts die Klasse halten zu wollen. Ebenso lobenswert war Pinos Ausraster, ihm wird bei aller Liebe die Zeit auf der Bank gut tun und Platte kann sich nach etlichen Anläufen hoffentlich endlich beweisen. Was fehlt in der Mannschaft ist nicht ein Einpeitscher im Tor, sondern einer auf dem Platz, der die anderen mitreißt. Nicht schlecht war Robert Mak, von dem offensiv bis zu seiner Auswechslung viel kam. Das wäre sicher auch mal belohnt gewesen, wenn sich jemand in dem lethargischen -sorry- Scheißhaufen anbieten würde. Einfach frei laufen und Finger heben! Kyo sollte mal zum Psychologen gehen und sich seine Körpersprache auf Video angucken. Und: Drmic war eine arme Sau und bekam keine Bälle. Esswein holte sie sich und zeigte sogar mal etwas mehr Einsatz. Und das Trainergespann sollte langsam mal die eigene Handschrift zeigen und dieses grottige Hecking-System aus den Köpfen der Spieler kriegen.
EF
Neurdings wird das Spielsystem vor dem Match durch
Ratespiele mittels Modellen dargelegt. Am 1. September hieß es:
"Beton anrühren". Klappte aber dann nicht.
Kollege Roland schreibt diesmal den Bericht:
FCN VS. FC Augsburg 0 : 1
Serie putt, oder frei nach den Hosen-Liedtext:
Schade, scheiße, wie kann das passieren, gegen so eine
Mannschaft zu verlieren?
Wie immer, wenn es gegen eine Mannschaft geht bei der unser
Ruhmreicher gewinnen muss, läuft Fan mit schlechtem Gefühl auf
das geliebte Stadion zu. Zwei Wochen vor der Landtagswahl und
drei Wochen vor der Bundestagswahl wurde rundum natürlich
plakatiert. Sehr erfreulich, darunter fand sich endlich auch
etwas Wählbares.
Im Stadion war es dann relativ leer. Ca. 13.000 Fans fehlten
und auch der beliebte 8erwahn-Stand war unbesetzt. Dies bei
einen bayerischen Traditionsderby! Zum Ausgleich oder um von
den leeren Rängen abzulenken wurden im 7er Rauch-Pyros
gezündet. Irgendwie pubertär bzw. hohl, weil die sinnige
Ultraaktion nach Namensschildern für die Staatsgewalt damit
parallel konterkariert wird. Im Nachhinein wären viele wohl
dankbar gewesen, wenn die Pyros zu einem Spielabbruch geführt
hätten.
Mit Ausnahme des in überragender Form spielenden „Heiner“
Schäfer erwischten unsere restliche Helden einen
grottenschlechten Tag. In den ersten Minuten spielten nur die
Minimaltechniker und Rumpelfußballer aus Schwaben. Nachdem
diese in den letzten 14 Spielen gegen uns sieglos blieben,
meinten Pino „Grigio“ und Co., die Serie hält sowieso ewig.
Langsam wurde hinten der Ball hin und her geschoben und dann
meist weit zu einem Augsburger Abwehrspieler gedroschen.
Kam der Ball mal zu einen unserer Helden wurde der Zweikampf
verloren oder ein Fehlpass gespielt. Vorhandene
Anspielstationen im Mittelfeld wurden geflissentlich übersehen,
nach dem Motto, 'sorry, der Hasebe ist halt noch nicht da'.
Lediglich Robertla Mak setzte zu einigen gefährlichen
Dribblings an. Dagegen musste unser „Heiner“ etliche Mal
fliegen, fausten und ab und an auch fangen, um das 0:0 in die
Halbzeit zu retten. In der Halbzeit war die beherrschende
Grundstimmung, es könne eigentlich nur besser werden. Denkste,
Wieshahn zogen die Außenverteidiger Pino „Grigio“ und
„Annafest-Schäuferla“ Feulner etwas nach vorne. Dies sorgte
optisch für mehr Offensive. Leider nur optisch.
Augsburg blieb besser und gefährlicher. Pino kämpfte zwei Mal
mit Anlauf den Gegenspieler nieder und bekam dafür Gelb-Rot
nach Petze von Bibi Steinlaus. Ob zu Recht oder Unrecht mag
dahin gestellt bleiben. Die Augsburger wechselten jedenfalls
ihre Gelbsünder gleich aus. Was angesichts der in dieser Saison
nicht nur manchmal sonderbaren Schierientscheidungen wohl die
beste Taktik ist. Der Glubb hatte da schon mehr Karten als
Auswechselmöglichkeiten. In Überzahl stürmten die Augsburger
noch mehr und schossen sogar, kaum zu glauben, ein Tor.
Unser Clubb versuchte kämpferisch zwar alles, dies aber wie
immer zu spät. Aber spielerisch war an diesem Tag überhaupt
nichts drin. Die Augsburger hatten dagegen noch etliche gute
Möglichkeiten, doch scheiterten sie entweder am Heiner oder
ihrer eigenen Unfähigkeit. Nach vier Spieltagen und vielen
guten Kritiken („Spiel noch gedreht“, „noch zurückgekommen“,
„eine Stunde überragende Defensivarbeit“) zeigt die Tabelle mit
Platz 17 den tatsächlichen Sachstand. Unser Trainerduo Wieshahn
hat noch viel Arbeit vor sich. Hoffentlich lässt Clubbfan sie
in Ruhe arbeiten.
Roland Hornauer