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Zum Jahreswechsel war man bei Deutschlands größter
Silvesterparty mit einer tollen Lastershow und unter anderem
der Metal-Musical-Version von Beethovens "Ode an die Freude"
aufgetreten. Allerdings eben leider genau nach Mitternacht,
wenn jeder sich gegenseitig zum Neujahrswünschen in die Arme
fällt, sich ohnehin schon komatös weggeballert hat oder wie ein
gebanntes Frettchen das Feuerwerk über seinem Kopf betrachtet.
Große Show, wenig Beachtung.
Von diesem unfreiwilligen Slogan war leider auch die Show in
der Nürnberger Arena geprägt. Während man dem Projekt, das in
den USA jedes Jahr wegen des großen Erfolgs zwei Touren in der
Vorweihnachtszeit parallel fährt (eine an der Ost- und eine an
der Westküste), die Bude einrennt, musste man wegen der
geringen Nachfrage bei der Europatour sogar das Konzert in
Kempten streichen.
In Nürnberg war man wohl kurz davor. Hätte man den Innenraum
der Arena nicht bestuhlt, die rund 800 bis 1.000 zahlenden
Gäste hätten sich wohl vor der riesigen Bühne verlaufen.
Diejenigen, welche im Vorverkauf die billigen Tickets auf den
Rängen gekauft hatten, waren ohnehin schon ohne Aufpreis in die
Hochpreiskategorien im Parkett umgeleitet worden. Die
aufopferungsvoll spielenden rund 30 Musiker des Projekts
konnten einem leidtun. An ihnen lag es jedenfalls nicht. Die
Show machte Spaß, auch wenn es etwas ungewohnt ist, zu „Hall Of
The Mountain King“ zu sitzen. Es zeigt sich einmal mehr: Was in
den USA gut ist, muss in Europa ohne die notwendige
ortsspezifisch angepasste PR nicht unbedingt klappen.
Das Trans-Siberian Orchestra, das in den USA synonym zu Shows
mit Weihnachtsbackground ist, ist hierzulande namentlich
einfach nicht bekannt genug, ohne den Weihnachtsbackground zu
bestehen. Da helfen auch die beste Lasershow und ein
musikalisches Spektakel auf der Bühne wenig, wenn mangels
Wissens darüber keiner hingeht. Savatage-Fans waren zwar da,
die füllen aber fast zehn Jahre nach der Bandauflösung keine
Hallen mehr. Tipp: Kommt wieder mit TSO, aber mit der
Vorweihnachtsshow und vor allem vor Weihnachten, und zeigt dem
europäischen Publikum, was eine richtige Harke ist.
Thorsten Adelhardt