.rcn - event & music – Seit 34 Jahren gratis! Wir rocken Franken!

Die Infos zur neuen Datenschutzverordnung lest Ihr ganz unten auf der Seite oder über diesen Direktlink:
Hinweise zum Datenschutz auf www.rcnmagazin.de

NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

CD REZI DEATH N ROLL: DEBAUCHERY

CD REZI DEATH N ROLL: DEBAUCHERY
DEBAUCHERY

F*CK HUMANITY

MASSACRE RECORDS / SOULFOOD


Seit Jahren hat Bandchef Thomas Gurrath ein kreatives Hoch. Sei es mit seiner Nebenspielwiese "Blood God" oder mit seiner Hauptband "Debauchery". Mit dem Knüppel in der Hand und viel Spaß in den Backen zertrümmert er und seine Mannschaft regelmäßig die Lautsprecher seiner Fans mit hochwertigen Veröffentlichungen. "F*ck Humanity" macht da auch keine Ausnahme, kriegt man doch genau das, was man von der Band erwartet: Ultragroovigen Death Metal mit Hard Rock Schlagseite. Aber halt. So ganz wie erwartet läuft´s dann doch nicht ab. Musikalisch zeigt man ungeahnte neue Facetten. Diese halten sich zwar in Grenzen, doch lassen sie den Hörer mehrmals aufhorchen. So benutzt Gurrath neben den Growls manchmal auch seine normale Singstimme. Ein cleverer Schachzug um sein enggestecktes Genrekorsett zu erweitern. Zumal die dunkle und leicht kratzige Klangfarbe gut zu den Songs passt. Der Akustikgitarre wird auch etwas mehr Platz eingeräumt. Lockert sie das Inferno von Zeit zu Zeit sinnvoll mit einigen Breaks auf. Gerade in "Kneel Before The Dragon Gods" kommen all diese Neuerungen zum Einsatz und machen diesen zum abwechslungsreichsten Song der Platte. Die allergrößte Überraschung kommt aber ganz am Schluss mit "To Hell". Eine sehr finstere und doch gefühlvolle Ballade ohne Death Metal Vocals. Ein Highlight von einer Band, von der man sowas am wenigsten erwartet hätte. Debauchery klingt 2015 so variabel wie noch nie. Inhaltlich gibt´s abermals die üblichen Gore und Grütze Texte aus der Warhammer ähnlichen Fantasy Welt von Thomas Gurrath. Doch geht man hier einen Schritt zurück. Ähnlich wie auf den ersten Platten ist der typische Debauchery Humor der späteren Alben weniger vertreten. Hatten die Vorgänger teilweise noch komplett ironische Texte, die mit den ganzen Death Metal Klischees spielten, kommt diese Platte eher düster daher, wie keine Veröffentlichung mehr seit "Torture Pit" (2005). Aber keine Sorge. Die Scheibe hat noch mehr als genügend Abrissbirnen parat, damit keiner enttäuscht zurück bleibt. "German Warmachine", "Ironclad Declaration Of War", "Gorezilla",  "For The Emperor" und "King Of The Killing Zone" sind genau die Nackenbrecher, die man von der Band hören will. Schwer, fett produziert und eingängig. Da fühlt man sich als Fan gleich zuhause. Vor allem "Warmachine" und "Ironclad" entpuppen sich als die ganz großen Hits der Scheibe. Die einzigen Schwachstellen befinden sich in der zweiten Hälfte. Das speedige "Zombie Extermination Crusader" rauscht einfach durch die Gehörgänge ohne hängen zu bleiben und die deutschen Strophen von "The Horrors In The Forest" sind ungelenk formuliert und tendieren immer zur unfreiwilligen Komik. Auf Englisch klingt das alles dann doch sehr viel besser. Noch ein paar Worte zu den beiden Bonus CDs des 3CD Digipacks: Auf der "Balgeroth" Scheibe befinden sich eine Zusammenstellung von sieben neuen und zwei alten Nummern. Allerdings diesmal in deutscher Sprache. Naja, als Gag ganz nett. Mehr aber nicht. Auf der dritten CD dann das gleiche Spiel. Vier neue Lieder in der allesamt gelungenen "Blood God" Fassung (Brian Johnson / Udo Dirkschneider Stimme) und dazu noch ein "Painkiller" Cover von Judas Priest, das sich recht nah am Original orientiert. Live war es auf der letzten Tour jedenfalls grandios. Wer also mit der Band bisher nichts anfangen konnte, wird seine Meinung auch jetzt nicht ändern. Alle anderen dürfen sich auf ein tolles Debauchery Album freuen, das mit kleinen Überraschungen aufwartet, aber genau das liefert, was die Fans hören wollen. Oder um es mit einem Song seines Big Ball Albums zu sagen: Groove Monster Machine: Groovy!

8 von 9 Punkten

STS