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SO WAR: UMBRA ET IMAGO 7 METALLSPÜRHUNDE,
01.05.2014, HIRSCH, NÜRNBERG; .rcn präsentierte
Ein Blick zurück ins Jahr 2014, diesmal zu der am
meistdiskutierten Band in der schwarzen Szene: Umbra Et Imago.
Erotik, S/M und alles jenseits von Blümchensex sind ihre
Leitmotive, die sich in der Musik und den ausschweifenden Shows
wiederspiegelt... Passender kann man eine Konzertplanung
gar nicht hinbekommen wie damals im Mai 2014. Tagsüber konnte
man auf der Nürnberger Erotikmesse viel nackte Haut beäugen und
Abends gab es auf der Bühne des Nürnberger Hirsch gleich noch
eine volle Ladung Erotik obendrauf beim Gastspiel der
Karlsruher Band Umbra et Imago, die mit ihrer Erotikshow
passend zum Konzertmotto „Sex statt Krieg“ sicher auch den
einen oder anderen Erotikfan anzogen. Doch anders als die
Erotikmesse, war die durchaus sehenswerte SM-Show nur ein Teil
dessen, was Umbra et Imago Konzerte so sehenswert macht.
Bevor aber die personifizierte Miss Erotik Madeleine le Roy,
Bandchef Mozart und die Jungs die Bühne betraten versuchten die
Schweizer Metallspürhunde mit ihrem Retro-Intependent
Pop, wie sie ihren Musikstil selbst bezeichnen, das Publikum
anzuheizen. Der eigenwillige (Sprech-)Gesang, etwas an DAF
erinnernd und an die Neue Deutsche Härte angelehnter Synth-Rock
können sicher nicht jedermann begeistert, eigenständig und
eigenwillig sind die Züricher aber allemal. Und eine absolut
sehenswerte Show gibt’s auf alle Fälle obendrauf. Auch wenn,
trotz attraktiver Keyboarderin Marion Altwegg das Thema Erotik,
sieht man mal vom sexy Kleid Marions und der entblößten Brust
des Gitarristen Sebastian Hausmann ab, etwas kurz kam.
Aber dafür war dann ja Umbra et Imago zuständig. Und ganz
anders wie Deutschlands Vorzeigeschauspieler Till Schweiger,
der nicht gerade als Mimikwunder bekannt ist, zeigte der
Mann am Mikro, Michel Frasse, was man so alles mit Augen, Zunge
und Backen anstellen kann. Ähnlich exotisch wie Musik und
Show war auch das Theremin von Marion, ein elektronisches
Musikinstrument , dass wohl als einziges auf der Welt
berührungslos gespielt wird und Töne erzeugt, die recht gut zur
Musik der Metallspürhunde passen.
Ein in den letzten Jahren etwas fülliger gewordener Mozart,
der sich selbst ziemlich offen als fett bezeichnete, hatte vom
ersten Song an sein Publikum völlig im Griff. Die paar Kilo
mehr schaden dem charismatischen Frontmann und einzigen
ständigen Mitglied von Umbra et Imago auf jedem Fall nicht.
Es macht wirklich großen Spaß seiner Show zu folgen,
seine Outfits zu betrachten, ihn mal mit oder ohne Perücke
performen zu sehen und seinen Worten zu lauschen. Und die sind
immer unterhaltsam, manchmal überraschend wie z.B. der Schwenk
zum am Tag zuvor 1945 verstorbenen Adolf Hitler und oft in der
Kritik an Nazis, die Kirche und Politik sehr zutreffend.
Allein das ist sicher schon viel des Eintrittsgelds wert. Und
dann gibt es ja noch Madame Le Roy, ein absoluter Männertraum,
mal mit mal fast ohne Kleidung performend, sowie eine zweite
hübsche Dame, die gerade zum Ende mit ihrer SM Performance
nicht nur die Männer im Publikum wuschig machten. Da wird
gestreichelt, geleckt, da wird heißes Wachs äußerst attraktiv
am weiblichen Körper verteilt oder der Knackpo als
Wunderkerzenhalter missbraucht. Heiß, heißer, Umbra et Imago.
Kein Wunder, dass die Show erst ab 18 ist.
Angekündigt wurde das ganze übrigens als Live-Show mit
multimedialem Konzept. Dafür wurden Filmsequenzen gedreht und
bearbeitet und auf der Leinwand im hinteren Teil der Bühne
abgespielt. Eine nette Idee, die oft völlig an einem vorbeigeht
und man kaum was davon wahrnimmt, weil das, was sich auf der
Bühne abspielt die volle Aufmerksamkeit erfordert. Zumindest
ging es mir so und nicht nur, wenn es nackte Haut zu sehen gab.
Ganz im Gegenteil.
Neben aller Show wird natürlich auch kräftig Musik gemacht,
wobei man auch hier wie z.B. bei Songs wie "Gothic Erotic,
Erotika" und "Sex statt Krieg" dem Motto der Show treu bleibt.
Ob dies der Grund war, das geniale Mea Culpa und so manch
anderen klasse Song nicht in die Setlist zu nehmen ist nebulös,
schade war es allemal. Immerhin gab Mozart zum Schluss Falcos
"Mozart" zum Besten, wurde dabei von den Metallspürhunden
unterstützt und erhielt danach verdientermaßen großen Applaus
für das gerade auch musikalisch gebotene. Eine bestens
eingespielte Band die mit Oliver Himmighofen am Schlagzeug
einen neuen Trommler präsentierte, der zuletzt bei „Der
Kammer“ glänzte, für die er zum Glück auch weiterhin tätig ist
rundete einen tollen Konzertabend mit viel Erotik ab und
machten viel Lust. Nicht nur auf Sex statt Krieg sondern vor
allem auf die neue CD die im Herbst 2014 geplant war und mehr
Umbra et Imago Shows in der Zukunft.
Bernd Sommer