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LIVEBERICHT: FJØRT, 16.01.2015, NÜRNBERG, CLUB STEREO
Fjørt haben sich mit ihrem Album ‚d’accord‘ für mich persönlich als eines der besten - vielleicht sogar das beste schlechthin – Post-Hardcore-/HC-Punk-Alben des Jahres 2014 in mein Herz eingespielt. Allerdings hat sich auch irgendwie der Titel als meine persönliche Neuentdeckung Nummer 1 des Jahres 2014 manifestiert, deshalb war ich doch etwas sehr überrascht, als das Stereo so gut wie mauerbrechend voll war. Weniger überrascht war ich, dank des schon viel Live-Erlebnis versprechenden Amorpfeils ‚d’accord‘, wie verdammt vortrefflich die drei Aachener live sind.
Vorbandrolle übernehmen Lygo aus Bonn an diesem Abend des
Tourauftakts– eine Mischung aus Pascow-Stimmlage und vor allem
Lärm. Bescheiden souverän trauen sich Fjørt nach dem Umbau auf
die Bühne. Beim ersten Konzert der Headliner-Tour darf man
ruhig aufgeregt sein, und vor allem so sympathisch ehrfürchtig
und überwältigt. „Das fühlt sich hier alles so Rockstar an mit
den Lichtern und dem Touren und so – vor 2 Jahren haben wir vor
10 Leuten in Zimmern mit kaputten Heizungen gespielt“, gesteht
Bassist David ein. Obwohl das Gefühl der Unsicherheit nur in
den Intermezzi zwischen den Songs herüber kommt, denn in den
Songs scheinen die drei komplett daheim zu sein. Und dieses
Gefühl vermitteln sie eloquent auf musikalischen und
emotionalen Ebenen.
Das Spektrum bewegt sich zwischen den Non Plus Ultra Polen der
EP ‚Demontage‘ und dem bereits erwähnten Album ‚d’accord‘: Die
Demontage entstammenden Songs ‚Glasgesicht‘ und ‚Widerpart‘
imponieren gleichermaßen wie das Frischfleisch ‚Valhalla‘,
‚Schnaiserkitt‘, dem Titeltrack ‚d’accord‘ usw.
Die ruhigen Ouvertüren, die stilvoll komplementär zum
sonstigen „Fjørt-Laerm“ stehen, werden wirkungsvoll mit
bogenbespielten Bassakkorden. Das Streichquartett Fjørt
verneigt sich beinahe erschlagen vor der Nürnberger
Gastfreundschaft der Stereo-Crew, für den Streichkäse und die
Bagels, und schließlich auch für die Zugaberufe, mit denen die
Band offenbar nicht gerechnet hatte. Trotzdem folgt ein
spontan wirkender Zusatz. Doch schließlich muss das dem
Publikum als Sprechorgan der Band gegenübertretende Glied
Bassist und Sänger David die zweite Zugabe abwürgen, denn die
Band sei nun komplett „leergespielt“. Demontage ist wohl das
Wort, um einen mit Fjørt verbrachten Abend zusammen zu
fassen.
Lea Biermann