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CD REZI INDIE: DOUGLAS FIRS

CD REZI INDIE: DOUGLAS FIRS

DOUGLAS FIRS

THE LONG ANSWER IS NO

GENTLE RECORDINGS / ROUGH TRADE

Douglas Firs heißt eigentlich Gertjan Van Hellemont und ist ein aufstrebender belgischer Musiker irgendwo zwischen Indie, Americana und Folk. Nachdem sein erstes Album in seiner Heimat gut ankam, unternahm er einen sechswöchigen Roadtrip entlang der Westküste der USA, um nach Inspirationen für den Nachfolger zu suchen. Das Endergebnis liegt nun vor und wurde auch gleich von Tom Schick abgemischt, der zuvor für Douglas’ Helden Wilco und Ryan Adams tätig war. Was will man mehr? Die neue Platte klingt ebenso beschwingt und abwechslungsreich. Selbst Noel Gallagher lobte die Musik, als ihm ein belgischer Radiomoderator eines der Lieder vorspielte. Wenn das nicht einem Ritterschlag gleichkommt.

6 von 9 Punkten

SP

 

DOUGLAS FIRS

THE LONG ANSWER IS NO

GENTLE RECORDINGS / ROUGH TRADE

Auch Allerweltsrockpopscheiben können manchmal überzeugen
Kunst ist relativ. Es ist schon eine Kunst, wenn man für naive Kinderzeichnungen auf drei Businessmeeting-Flipcharts mit kariertem Papier im Museum für moderne Kunst einen fünfstelligen Eurobetrag kassiert. Ich befand als Laie das Exponat daneben aber als wirkliche Kunst. Von vorne betrachtet waren tausende von kleinen Nägeln exakt gleichmäßig auf zwei Quadratmetern weißen Untergrund eingeschlagen. Scheinbar stinklangweilig. Trat man aber ein paar Meter zur Seite, offenbarte sich einem aber überraschend ein Bild, weil hunderte dieser Nägel einfach etwas weiter ins Brett geschlagen wurden. So ähnlich ging es mir mit Douglas Firs. Instrumental (Gitarre, Bass, Drums, Piano/Orgel) nicht gerade prickelnd ausgestattete Rockpopscheibe zwischen Folk, Pop und Rock, dazu eine etwas hohe, wenig maskuline und leicht nasale Stimme. Balladeske bis forsche Songwritersongs... aber die Platte kann man sich durch veränderten Betrachtungspunkt durchaus schön hören. Also feste Dauerrotation. Da ist zum einen der Opener ›Caroline‹, der als leicht schräge Slow-Walz-Hymne an eine nette Frau glänzt. Oder das von der Plattenfirma empfohlene, flotte ›Don’t Buy That House‹, eine Abrechnung mit seiner Ex. Er, das ist Gertjan Van Hellemont. Der sieht aus und klingt auch ein bisschen wie der uneheliche Sohn von Leo Sayer und kommt aus Belgien. Nicht unbedingt eine musikalische Weltmacht und auch gerade was die innere Sicherheit anbelangt, etwas ins Kreuzfeuer geraten. Die Songs der Scheibe haben ihren Americana-Stempel durch eine Reise in die Staaten und Kanada erhalten, unterm Strich also was für die Ryan Adams-Individualistenfraktion.

6 von 9 Punkten

EWALD FUNK