SYMPHONIC BOMBAST METAL
NIGHTWISH
ENDLESS FORMS MOST BEAUTIFUL
NUCLEAR BLAST / WARNER
Die Symphonic- Metal Vorreiter um Tuomas Holopainen laden zur
nächsten Bombast-Gala und die Welt lauscht gespannt, was nach
dem multimedialen Gesamtkunstwerk „Imaginaerum“ als nächstes
kommen möge. Zwar kein weiterer Kinofilm, der mit dem Album
verwoben ist, aber dennoch eine Scheibe, die durchaus dazu
tauglich ist, einem den Mund offen stehen zu lassen.
Philosophisch waren Nightwish ja schon immer, aber jetzt toben
sie sich textlich auch anderweitig wissenschaftlich aus. Mit
„Endless Forms Most Beautiful“ erschaffen Tuomas Holopainen und
Konsorten eine Hommage an die Biologie und die darwinsche
Evolution (besonders, wenn man sich das 24-Minuten-Epos „The
Greatest Show on Earth“ „erhöhrt“). Das achte Studioalbum ist
auf das erste Ohr vielleicht ein wenig ruhiger und etwas
weniger bombastisch als seine Vorgänger, aber auf das zweite
Ohr mit nicht weniger Tiefe versehen. Die ruhigeren Folk- und
(indianischen) Tribalelemente haben zugenommen, was wohl auch
der Aufnahme des Flötisten Troy Donockley ins feste Line-Up der
Band geschuldet ist, aber die Trademarks, für welche Nightwish
bekannt sind, werden trotzdem nicht vernachlässigt: orchestrale
Wucht und Melodie! Zu verdanken hat man das allerdings auch der
Ex-After Forever Chanteuse Floor Jansen. Die mittlerweile
dritte Sängerin der Bandgeschichte fügt sich – wie seit ihrem
Spontaneinstieg bei der 2012/2013er Imaginaerum-Welttour
auch nicht anders zu erwarten gewesen –prägend bei ihren ersten
Nightwish-Studioaufnahmen ins Gesamtgeschmeide der finnischen
Symphonic-Metal-Primadonnen ein und nimmt dem weiblichen
Gesangspart den bislang durchaus vorhandenen Pathos. Wer
war(-en) Anette Olzon (und Tarja Turunen) noch einmal?
Eigentlich gibt es nur ein Fazit: Die Finnen bleiben mit ihrer
mit BeNeLux-Unterstützung auch mit ihrem 2015er Output im Genre
das Maß aller Dinge!
TA
8 von 9 Punkten