THE DURANGO RIOT
FACE
LAST BULLET / SOULFOOD
Da ist doch tatsächlich eine Perle im CD-Stapel für das letzte
Heft übersehen, besser überhört worden. Deshalb erst jetzt als
leicht verspäteter Tipp, schließlich war die Veröffentlichung
Ende August. Wer Musik von den Hives, Kraftklub, Billy Talent,
Royal Republic oder Mando Diao mag, muss unbedingt zur dritten
CD des schwedischen Quartetts aus Karlskoga greifen. The
Durango Riot haben schon unheimlich viele Bands supportet und
gelten als die Lieblingsband aller Lieblingsbands. Warum sie
diesen Status haben, beweisen sie eindrucksvoll mit „Face“. Sie
erfinden den Rock nicht neu, sondern The Durango Riot klauen
bzw. nehmen Anleihen von den momentan angesagtesten Bands und
vermischen dies zu explosiven, heftig abgehenden Songs. Sehr
rockig, mit viel Schwung und Drive, wohldosierte Gitarrenparts,
verbunden mit einer herrlich rauen, manchmal dreckigen Stimme
tönt es aus den Boxen. Ab den ersten Sekunden will sich der
Körper mitbewegen, zumindest der Kopf nickt fast automatisch
wie der alte Wackeldackel auf der Hutablage mit. Die zwölf
Songs gehen von einfachen Rocknummern über
hymnischenStadionrock wie bei „Zac The Salvationist“ oder bei
„Heavy Love“ mit einem sehr lang gezogenen Gesang bis zu
ruhigeren Songs wie „Marquee Days Enough?“ mit sehr dreckigem
Gesang und wimmernden Gitarren. Nach kurzen 47:14 ist es leider
schon vorbei, zum Glück gibt es ja die Repeat-Taste.
ROHO
9 von 9 Punkten