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CD REZI NEO- BAY AREA THRASH: METALLICA

CD REZI NEO- BAY AREA THRASH: METALLICA
CD REZI NEO- BAY AREA THRASH
METALLICA
HARDWIRED…TO SELF DESTRUCT
VERTIGO / UUNIVERSAL

Das neue Metallica Album. Nach acht Jahren Funkstille. Irgendwie wie die verpasste Relegation meines Lieblings-Fussballclubs: Seit dem Ereignis wurde einfach viel zu viel darüber diskutiert. Jeder sogenannte heimliche Fussballlehrer da draußen salbadert seitdem herum, wie man es hätte besser machen können und welche verpassten Chancen dem ganzen inne wohnten. Ändert auch nichts am Nichtaufstieg. Schwenk ins musikalische: Und jetzt soll ich als Thrashmetal-Amateur auch noch was zu „Hardwired...“ sagen? Mein Fazit ist vielleicht mutig, trifft es aber vielleicht besser, wie all die Die Hard-Metalfans sich das ganze schönreden oder -saufen. Die sehnen sich halt nach der Ära, als man mit einem Destruction-T-Shirt noch richtig provozieren konnte. Zurück zum Fazit, zurück zur Relegation: Ein Klassenunterschied ist bei den neuerdings sehr spielfreudigen und gesund therapierten Musikern deutlich zu sehen bzw. zu hören. Und zwar zum schwarzen Album und zum stilprägenden „Ride The Lightning“. Daran muss sich eine Band messen lassen, wenn sie acht Jahre an einem solchen Album schraubt. Solide ist wohl die am meisten gebrauchte Floskel, wenn es darum geht, die neueste Metallica-Scheibe nach langen Jahren Wartezeit zu rezensieren. Das klingt etwas mitleidig. Kollege Peter beschreibt das so: „Achja, was ist jetzt mit der neuen Metallica? Die ist tatsächlich richtig gut geworden. Zwar kein Speed-Thrash-Feuerwerk der alten Tage, aber eine wirklich solide Spaß machende Metal-Scheibe irgendwo zwischen dem schwarzem Album und dem ganzen Rest. Und wer nebenbei einen sehr gechillten und saulustigen James Hetfield erleben will, der sucht bitte mal bei YouTube nach „James Hetfield reacts to celebrities with Metallica shirt“. Es lohnt sich.“ Ich noch mal: Wäre die Band ein Autohersteller, der mit dem schwarzen und dem weißen Album Riesenerfolge gefeiert hat, dann wären sie heute längst pleite. Sicher macht die neue Scheibe Spaß, nimmt aber ehrlich gesagt nur Die Hard-Thrashmetalfans mit. Ich frage mich allerdings, was löst das in den vier Musikermillionären aus, wenn sie merken, nie mehr den alten Glanz zu erreichen? Wenn „Moth Into Flame“ der einzige Titel wäre, bei dem mein nichtmetalliger Nachbar sagen würde „Ja, DAS ist Metallica!“? Ich wäre sauer auf mich selber und würde es hartnäckig so lange probieren, bis es wirklich mal knallt. Schade. Aber so ist es vielleicht besser, als wenn man noch einmal acht Jahre gewartet hätte, bis die Band weitere sechs wirklich gute Songs auf die Kette bekommen hätte, um dann ein wirkliches Knalleralbum zu veröffentlichen.
Ewald Funk
6
von 9 Punkten