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CD REZI ROCK: THE CULT

CD REZI ROCK: THE CULT

THE CULT

HIDDEN CITY

COOKIN VINYL / INDIGO

The Cult gehören für mich zu den ganz großen Rockkapellen unserer Zeit. Allzuviel Staub werden sie mit der neuen Scheibe aber nicht aufwirbeln. Wie geht das zusammen? Weil es immer noch genug musikalische Fachidioten wie mich gibt, die ihre Platten kaufen und missionarisch die frohe Kunde am liebsten jeden ins Ohr tätowieren würden und keiner hört zu? Sie sind eine der Handvoll Spät-80er-Bands, die ihren eigenen Sound pflegen, hegen und kultivieren und immer noch genug Tinte auf dem Füller haben, um ein heute seltenes Relikt zu erschaffen: Ein Album. Album heißt: Nicht zwei gute Songs und der Rest ist Füllstoff, Dämmschaum, Kitt...

So wie Killing Joke, die Smashing Pumpkins, die Black Crowes, Ministry, jeder dieser Kombos hat ihren eigenen Sound und macht auch jetzt noch Scheiben, die nicht als Alibi dienen, mal wieder auf Tour gehen zu können, weil man ja nur noch damit Geld als Musiker verdient. Ian Astbury und Billy Duffy sind das Doppelsternsystem der Band, außer ihnen gab es bisher 21 verschiedene andere Bandmitglieder inklusive Eric Singer (Kiss) oder den manchmal leicht peinlichen James Kottak (Scorpions). Mittlerweile trommelt Joey Tempesta von White Zombie. Zurück zu den Hauptprotagonisten: Astbury hat im Laufe seines Lebens wahrscheinlich einen Schubkarren voller Pulver durch die Nase hochgezogen, Duffy ist der Gitarrist daneben mit der Billy Idol Gedächtnisfrisur, der unheimlich wehmütige Soli spielen kann und neben seiner Stamm-Paula nie ohne seine Gretsch „White Falcon“ auf die Bühne steigt.

Er ist ein Purist, der sich nie in den Vordergrund spielt. Für dieses Album hat sich die Band noch ein Schwergewicht mit ins Boot geholt: Bob Rock als Mitsongschreiber und Produzent, das ist wie die heiligen drei Könige des Indie-Hardrock. Auch wenn die Platte erst am 5. Februar auf den Markt kommt, klopfen für mich jetzt schon Anfang Dezember 2015 nach wenigen Durchläufen Kaspar, Melchior und Balthasar an die Tür. Die Scheibe ist die Dritte in einer Trilogie und einfach mitreißender Heavyrock mit breiten Gitarren, dem typisch kehligen Gesang Astburys und Songs, die nach zehn Durchläufen eine klare Ansage machen: Wir bleiben jetzt hier, basta, du wirst uns nicht mehr los. Für mich – in Euphorie geschrieben – eine Zeitreise zurück zu ihrer Hammerplatte „Sonic Temple“. Wer die Band kennenlernen will, besorge sich noch „Love“ und „Electric“. Weiterhören: „Ceremony“. Pathos-, Groove- und Stadionrock für Indie UND Rockfans: Kult, die Cult!

EF 

8 von 9 Punkten