RY COODER
SOUNDTRACKS
RHINO / WARNER
Über manche legendäre Musiker spricht man selten, sie arbeiten
oft im Verborgenen. Wenn es um Gitarristen geht, fällt ab und
zu der Name Ry Cooder. Meiner Meinung nach sollte man ihn
eigentlich ein Denkmal errichten, aber eigentlich hat er es
sich schon selber errichtet. Noch einmal für alle Unkundigen,
um nicht länger um den heißen Brei herum zu reden: Nahezu jeder
hat schon Material gehört, hinter dem Ry Cooder in irgendeiner
Weise stand. Aber seinen Einfluss hat der gebürtige Kalifornier
nie an die große Glocke gehängt. Wer den Film „Paris, Texas“
von Wim Wenders schon einmal sah, wird diese Akustikgitarre im
Hintergrund nie vergessen. Ry Cooder. Wer den Film „Crossroads“
schon einmal sah, der weiß nicht unbedingt, dass die
Slide-Gitarrenparts von Ry Cooder stammten. Und wer beides
nicht kennt, dem sagt der unglaublich erfolgreiche Buena Vista
Social Club etwas, denn Ry Cooder war es, der das Projekt ins
Rollen brachte und somit den fast vergessenen kubanischen
Musikstil „Son“ wieder zum Leben erweckte. Cooder hat vor allem
in den 80ern und 90ern einige Soundtracks geschrieben und mit
seiner damaligen „Leibgarde“ eingespielt. Hierzu zählten meist
der Drummer Jim Keltner, Memphis-Legende Jim Dickson, Gitarrist
David Lindley und der Komponist Van Dyke Parks. Sieben seiner
bekanntesten Soundtracks bietet Warner Music nun in einer
Pappbox für gerade mal 25 EUR an. Damit bewaffnet, kann man
zuhause fast jedes Familientreffen mit einer anderen Musik
beschallen, und greift nie daneben. Vor allem wird deutlich,
wie unglaublich breit sein Spektrum ist. Höhepunkte: Die
Gitarre von „Paris, Texas“, der Roots Blues von „Crossroads“,
der Gastauftritt von David Hidalgo von Los Lobos auf „Alamo
Bay“, oder der typische 80er-Miami Vice-Sound auf „Blue City“.
EF
7 von 9 Punkten
Ab 26.09.2014 im Handel
The Long Riders (1980)
Music From Alamo Bay (1985)
Paris, Texas (1985)
Blue City (1986)
Crossroads (1986)
Johnny Handsome (1989)
Trespass (1993)