INDIE – POP - PUNK
SCHMUTZKI
SPACKOS FOREVER
FOUR MUSIC / SONY
(VÖ 05.08.2016)
Für alle, die es nicht wissen: Spackos sind diejenigen, die
man im amerikanischen als Nerds bezeichnet. Unsportliche
Brillenträger, die den Gegenpol zum gängigen Schönheitsideal
vom braungebrannten Sportlertypen darstellen. Eine Spezies
also, der mit „Big Bang Theory“ sogar eine eigene Sitcom
gewidmet wurde. Schmutzki sehen sich selbst als Spackos, als
Außenseiter oder positiv ausgedrückt Individualisten. Und damit
treffen die Stuttgarter Punkrocker ihre Fans mitten ins Herz.
Ihre Mischung aus Indie, Deutschpunk und Kraftklub funktioniert
auch auf Album Nummer zwei bestens. Die gute Laune des Trios
ist fast schon ein bisschen penetrant, die Hooklines sind
ansteckend wie bei den Toten Hosen. Tieferen Sinn oder
politische Botschaften darf man in den Texten nicht erwarten,
es geht eher um das Lebensgefühl der Jugend und den damit
verbundenen Problemen. Es muss ja nicht jeder die Welt retten.
7 von 9 Punkten
Wolfram Hanke
INDIE – POP - PUNK
SCHMUTZKI
SPACKOS FOREVER
FOUR MUSIC / SONY
Komplett egal, welche deutsche Stadt man betritt, Schmutzki
waren vorher da. Aufklebertechnisch. Beziehungsweise der Mob,
der ubiquitär Pilgerwege durch Innenstädte kennzeichnet und
beweist, dass Corporate Identity die Hälfte der Miete in bar
bei einer solchen Community auszahlt. Am Konzept ändert sich
auch nicht vieles beim eloquent betitelten Nachfolger vom 2015
erschienenen Album BÄM. Saufhymnen und Gemeinschaftsgefühl
zieren territorial das Booklet und der ein oder andere Tote
Hosen-Sommerhit-Verschnitt stellt durchaus andere existentielle
Fragen an Punk-Rock oder dessen Auslegung.
5 von 9 Punkten
Lea Biermann