SCRAPER
MISERY
SLOVENLY RECORDS / ROUGH TRADE
(VÖ 19.02.2016)
Punkrock hat eine lange Tradition in der Stadt der freien Liebe. Und ich spreche noch nicht mal von den ganzen California-Punkbands wie zum Beispiel Dead To Me oder vom weltweit dienstältesten und auflagenstärksten Punk-Fanzine Maximum Rock’n’Roll, sondern vom Gift und Galle spuckenden Sound der Achtziger Jahre. Geprägt vor allem von den Dead Kennedys um Frontmann Jello Biafra. Scraper sind nah dran an den kompromisslosen Hass-Attacken auf Politik, Konzerne und Umweltsünder. Der Sound von Scraper ist rauh, unpoliert und scheppert mächtig. Als ob es in den Songs nur darum gehen würde, betrunken zu werden und Schlägereien anzuzetteln. Underground-Garagen-Punk, der kaum Luft zum Verschnaufen lässt. Für das Trio aus San Francisco ist es schon das zweite Album und in den Kellerclubs von Haight-Ahbury werden die Kopien sicher weggehen wie warme Semmeln. Ob sich dieser bitterböse Sound auch in Europa durchsetzen lässt, wird sich zeigen. Denn die meisten wütenden Punkbands hierzulande singen in ihrer Muttersprache, damit sie die Kids von der Straße auch verstehen.
7 von 9 Punkten
WH
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