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CD REZI HARD ROCK: AC/DC

CD REZI HARD ROCK: AC/DC
HARD ROCK
AC/DC
ROCK OR BUST
COLUMBIA/SONY MUSIC


In Zeiten des Umbruchs (Bandgründer Malcolm Young steigt aufgrund seiner Demenzkrankheit aus der Band aus, kann aber noch an dem Material mitarbeiten) veröffentlichen AC/DC ihr 16. Studioalbum. Die große Frage, die sich nun stellt: Hört man der Platte ihre Hintergrundgeschichte an? Ja, sie ist allgegenwärtig. Da jeder der 11 Songs im Schnitt nur knapp drei Minuten läuft, sind sie schlicht und ergreifend zu kurz, um sich voll entfalten zu können. Die gängige Methode hier lautet: einfach den Refrain bis zum Erbrechen wiederholen und währenddessen ein Gitarrensolo von Angus einbauen. Das Erstaunlichste ist aber, dass dieses Mittel oft einfach funktioniert. „Rock Or Bust“, „Play Ball“, „Rock The Blues Away“, “Hard Times”, “Rock The House” und “Sweet Candy” sind im großen AC/DC-Kanon eigentlich B-Nummern. Doch durch ihren Groove und die herausragenden Leistungen von Angus während der Soli kann man der Band über weite Strecken des Albums einfach nicht böse sein. Große Ausfälle sind nicht auszumachen. „Miss Adventure“, „Dogs Of War“ „Got Some Rock & Roll Thunder“ und der Rauswerfer „Emission Controll“ gehen aber äußerst unspektakulär über die Ziellinie und wirken teilweise überhastet zu Ende gebracht. Wenn man sich nicht auf einzelne Songs einschießt und die Platte am Stück hört, macht sie dennoch einen runden Eindruck. Sicherlich wird sie nicht als Klassiker in die Bandgeschichte eingehen, dafür war die Ära zwischen 1974-1990 einfach viel zu stark. Ja, auch die Zeit von „Flick Of The Switch“ (1983) bis „The Razor’s Edge“ (1990) war genial. Doch reiht sie sich als qualitativ etwas schwächere Platte hinter den jüngeren Veröffentlichungen „Stiff Upper Lip“ (2000) und „Black Ice“ (2008) ein. Persönlich halte ich die „Ballbreaker“ (1995) nach wie vor für die schwächste Scheibe der Diskographie.
Was bleibt, ist ein solides Spätwerk, das an etlichen Stellen leider unfertig wirkt. Hätte man sich noch länger Zeit für den Feinschliff gegeben und die Songs noch etwas ausgebaut, würde die Platte nicht so gehetzt klingen. Unterm Strich würde ich, wenn ich ganz objektiv bin, 6 von 9 Punkten geben. Aber als Fan der Band darf man gerne noch einen Punkt dazutun. Denn wo AC/DC draufsteht, ist auch AC/DC drin.

STS

7 von 9 Punkten