Der damals in der Szene gerne "Der Indianer" genannte Niederbayer studierte zu dieser Zeit in Erlangen. Und moderierte nebenbei, 1990 hatte man als Student ja noch Zeit für etwas anderes als zu büffeln, in der Radiokneipe bei Dowtown. Einer seiner damaligen Kollegen war übrigens ein gewisser Peter Bernpaintner, der auch ganz am Anfang der 90er beim .rcn Magazins (vormals Rock City News) mit dabei war. Kavka schrieb damals schon diverse Artikel für Stadtmagazine im hiesigen Raum und wechselte nach seiner Magisterarbeit zum Metal Hammer in die Redaktion. Danach ging er zum Musikfernsehen: Nach Dieter Gornys Viva TV wechselte er zu MTV Deutschland und wurde dort zu einem markanten Gesicht. Er zog nach Berlin und arbeitete die letzten Jahre bei diversen TV-Stationen und moderierte als passionierter Fussballfan u.a. auch die EM Quali Spiele für RTL Nitro.
Bei ego FM ist er nun umfassend involviert und paßt nach
unserer Meinung mit seiner Kompetenz ziemlich gut in das
Selbstverständnis des asynchron aufgezogenen Senders für junge
Musikfans, die nicht mit dem Kommerzstrom schwimmen. An
Werktagen hört man ihn bei der Morgenshow „Lolas Morgenröte“,
wo er in redaktionellen Beiträgen Songs nach seiner eigenen
Wahl vorstellt. Samstags kann man das Spätfrühstück von zehn
bis zwölf Uhr durch seine individuellen Tipps begleiten lassen.
„Ich verfolge schon lange, wie konsequent egoFM eine echte
Alternative zum gängigen Radio-Einerlei bietet. Und für mich
ist es wirklich ein bisschen so als würde ich nach Hause
kommen. Und gerade die Funktion eines Musikentdeckers ist ja
das, was mich ein Leben lang schon antreibt und für Musik
begeistert. Ich freue mich, jetzt Teil dieser Geschichte und
dieses Teams zu sein“, sagte Kavka neulich in
München.
Eine angenehme Entwicklung, denn der Posten des Perlentauchers
in den Musik-Neuveröffentlichungen wurde im Radio ja lange Zeit
an Randgruppensendungen bei den öffentlich-rechtlichen
abgegeben. Formatradio schrumpfte immer mehr zur Abspielstation
der 150 demoskopisch errechneten ewig gleichen Songs, die
"jeder gern hören will". Falsch, wir zumindest können diese
Songs nicht mehr hören. Zurück zum Thema: Wir freuen uns, dass
jemand etwas gegen die Gleichschaltung der Musikgeschmäcker
durch Streams und Spotify unternimmt und der Netflixierung wie
im Pop-Fernsehen entgegenwirkt.
Zumindest im Nürnberger Raum ist das eine Bereicherung, wo
doch hier die charmanten Spezialsendungen aller Coleur überall
zurück gefahren wurden im Radio. Man denke mal an Sam Raabe bei
Gong mit seinen Rock Classics oder Hein Hart, wenn es um
Neuvorstellungen in der Rockmusik ging. Ausweichen konnte man
später auf Rockin Radio, den BR Zündfunk, Spezialsendungen auf
Radio Z oder einigen Köpfen bei den Funkhaussendern.
Wer Kavka auf ego FM am Samstag um zehn verpasst, kann ihn auf
UKW mittwochs um 21 Uhr nach „Seewald – Die Vermessung der
Musik“ hören oder auf dem Stream ego+ gleich dreimal die
Woche.
Mehr infos: www.egofm.de
egoFM sendet seit 2008 in den fünf bayrischen Metropolen
München, Nürnberg (mit Stützfrequenz in Fürth/Erlangen),
Würzburg, Augsburg und Regensburg. Neben dem Liveprogramm gibt
es zusätzlich sieben Musikstreams, die via Webstream und in der
egoFM App zu hören sind. Premiere feierte der Radiosender
Anfang des Jahres mit seiner ersten badenwürttembergischen
Frequenz in Stuttgart auf UKW 97,2.