.rcn präsentiert LORD OF THE LOST
Special Guest:
Darkhaus
Vlad In Tears
Sonntag, 20.09.2015
Beginn: 20:00
Uhr
Einlass: 19:00
VVK ab: 22,50 EUR
AK: erhöhter Preis
Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen oder online: CONCERTBÜRO FRANKEN
Wir verlosen 3x2 Karten ab Einsendeschluß Freitag, 18.09.2015.
-Direktklick auf verlosung@rcnmagazin.de (Namen, Betreff LORD OF THE LOST und Telefonnummer für eine spätere Gewinnbenachrichtigung nicht vergessen), Preisfrage (Teilnahme freiwillig, ohne Auswirkung auf Gewinn): Welche Band fandet ihr schon als Kind Scheiße?
Die neue Scheibe heißt "Full Metal Whore" und hat im lateinamerikanischen Fernsehen schon für Furore gesorgt: HIER KLICKEN!
Statement der
Band:
"Liebe Fans und Fanninen,
wir leben in einer gluten- und laktosefreien, veganen Stevia-
und Recycling-Welt, in der alles moralisch einwandfrei sowie
politisch korrekt sein muss, biologisch abbaubar ist und
Fairtrade gehandelt wird, in der radikale Kunst ein Politicum
darstellt und in der man sich in puncto Wortwahl und
Formulierung stets im Vorfeld sensibel Gedanken machen muss, ob
man durch offensichtliche Aussagen oder
Interpretationsspielräume nicht etwa irgendeine Minderheit,
Opposition oder eine Gruppierung diverser Sub-Kulturen direkt
oder indirekt beleidigen oder verletzen könnte.
Die großen Nationen der Achse des Guten ernähren sich selbst
und befruchten sich gegenseitig seit Menschengedenken durch die
Rüstungsindustrie und dadurch notwendige Kriege - und
umgekehrt. „Sex sells“ ist spätestens seit dem letzten
Jahrhundert kein Geheimtipp mehr, sondern eine allzu
allgegenwärtige Werbestrategie, von deren Verwendung auch wir
uns nicht ausklammern können.
Kommt es jedoch dazu, dem Motor unserer westlichen Welt einen
Namen und ein Bild zu geben, wie auf unserem jüngst
veröffentlichten Tourposter zur „Make Love, Make War“ Tour
2015, geht ein Aufschrei des Entsetzens durch die Reihen
einiger Politiker. „Ja, möchte diese Band denn nun auf
pornografische Art und Weise den Krieg verherrlichen?“
Mitnichten. Die Fratze des Offensichtlichen ist hässlich.
Insbesondere, wenn man sich selbst darin spiegelt.
Darüber hinaus hat unser Tourposter die ein oder andere
Feministinnen- und Feminstenbewegung auf den Plan gerufen. Uns
wird vorgeworfen, die Gewalt gegenüber Frauen zu glorifizieren
und gleichermaßen die hart erkämpfte (Gleich-)Stellung einer
Frau in Uniform zu diskreditieren. In einer Welt, in der sich
weibliche Teenager zum Teil freiwillig anziehen wie
Prostituierte in Arbeitskleidung, begünstigt durch das von
Textil-Discounter-Ketten angebotene und beworbene Sortiment für
junge Frauen, inspiriert von ge-photoshoppten Queens of Pop,
plastisch-chirurgisch korrigierten Schauspielerinnen und
internationalen Modeikonen, in der das vorgelebte Maß an
Weiblichkeit gar nicht früh genug erreicht werden kann, ist es
fast verwunderlich, dass ein Tourposter dieser Art dermaßen
aneckt. Die Fälle, in der Polizistinnen und Frauen beim Militär
gegen ihre Arbeitskleidung, die nicht ausreichend weiblich und
nicht ausreichend sexy sei, klagen (und gewinnen), stapeln
sich. Junge Feministinnen gehen bar-busig auf die Straße, um
für die Gleichstellung der Frau und die damit verbundene
Präsentation von Brustwarzen zu kämpfen; obwohl in dieser Welt
die Bekämpfung von Feuer mit Feuer so offensichtlich salonfähig
geworden ist, so schallt der für uns überraschende Aufschrei
gegenüber eines so offenkundig augenzwinkernden Tourplakates
aus einem Wald zurück, den wir nicht gepflanzt haben.
Und da es uns fern liegt, den Krieg zu verherrlichen, der
Pornografie zu huldigen oder Frauen zu diskriminieren, möchten
wir allen erhobenen Zeigefingerträgern gern die moralisch
einwandfreie Version unseres Tourposters präsentieren. Eine
Version, in der die Welt noch heil ist, die Sonne scheint und
alles so läuft, wie es sollte; eben genau so, wie die Realität.
Um eventuelle Missverständnisse zu vermeiden, möchten wir hier
jegliche Interpretationsspielräume im Vorfeld durch eine genaue
Beschreibung des Bildes eliminieren:
- Unsere Werbeikone für die Tour ist selbstverständlich
bekleidet, das Kostümchen ist hochgeschlossen und beinhaltet
als Accessoire eine Krawatte, die viel zu lange eine rein
männliche Domäne darstellte.
- Die Wahl der Beinhaltung verdeutlicht die Abkehr vom nicht
mehr zeitgemäßen Beine-übereinander-schlagen.
- Der Austausch des Stahlhelms durch einen Blumenkranz sollte
für sich stehen.
- Selbstverständlich wurde in dieser Version auf sämtliche
Piercings oder Tunnel verzichtet. Ob abgebildete Person
gänzlich untätowiert ist, können wir aufgrund der Bekleidung
nicht zusichern.
- Der pornografisch anmutende Nagellack wurde entfernt,
natürlich mit acetonfreiem Nagellackentferner mit Bio-Alkohol
auf Soja-Basis, mit Mikrokristallen zum nagelschonenden
Abrieb.
-Die Waffe in der Hand wollten wir zunächst durch ein
Nudelholz ersetzen, die hiermit verbundene Reduktion auf die
Rolle der Frau in der heimischen Küche erschien uns jedoch
moralisch nicht einwandfrei. Ein Smart-Phone stattdessen
verdeutlicht überdies den Business-Status unserer
Protagonistin, die viel unterwegs zu sein scheint, erkennbar an
dem hier abgebildeten Coffee-To-Go-Becher, welcher wiederum
selbstredend zu 100% aus vollständig kompostierbaren
Naturfasern besteht (natürlich auch der Deckel!).
- Da die Frau von heute jedoch nicht nur gut im Business,
sondern auch eine hervorragende Mutter sein kann, darf ein
Milchfläschchen für den Sprössling nicht fehlen.
- Selbst das Tourmotto haben wir entschärft, da „Make Love“
mit einem Metal-Umlaut „ö“ nicht mehr offensichtlich als
euphemistischer Ausdruck für Geschlechtsverkehr zu erkennen ist
und „Make War“ mit diesem merkwürdigen dänischen Buchstaben nun
einfach gar nichts mehr bedeutet.
- Und der Regenschirm… Nun ja, es könnte ja regnen, man weiß
ja nie.
Wir hoffen inständig, es hiermit allen Politkern von links bis
rechts, allen Frauenrechtsbewegungen und allen besorgten Eltern
Recht gemacht zu haben, das hier abgebildete Poster ist
garantiert und zu 100% moralisch einwandfrei.
Wir danken unserem Bruder im Geiste, Dirk Trashedsoul von
unseren Hamburger Kiezkollegen EYES SHUT TIGHT für die
Erstellung dieser beiden Versionen und verneigen uns vor seinem
Talent als Künstler!
Peace!!!
LOTL“
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