>>ZUR FOTOGALERIE AUF FACEBOOK HIER KLICKEN<<
BLUTENGEL, 02.05.2014, NÜRNBERG,
ROCKFABRIK
Bereits über eine Stunde vor Hallenöffnung bildete sich vor
der Rockfabrik eine lange Schlange, die um Einlass begehrte und
unbedingt Blutengel live erleben wollte. Als es um 20.00 Uhr
mit dem Support des Abends „Meinhard“ dann los ging schien die
Rofa fast aus allen Nähten zu platzen so viele Besucher hatten
sich eingefunden. Sicher ein Grund für den Massenansturm war,
dass Blutengel in diesem Jahr höchst selten auf der Bühne
stehen, sieht man einmal von einigen Festivals ab. Und so kamen
die Menschen auch von überall her, Österreicher, Norddeutsche,
Westdeutsche, Ostdeutsche und Berliner. Blutengelfans nehmen
gerne weite Wege auf sich....
Ein anderer Grund dürfte sicher sein, dass sich langsam
herumgesprochen hat, dass Blutengel keine reine Showband mit
Gesang mehr sind sondern gestandene Musiker dabei haben, die
den Sound live auf eine neue Stufe heben können. Musikalisch
hat man also in den letzten zwei Jahren, allein schon der
Streicherinnen wegen, gewaltig gewonnen. Da außerdem ein
Blutengel Konzert immer großes Kino verspricht, wie auch an
diesem Abend in der Rofa, hatten auch viele Konzertbesucher
ihre Kamera dabei.
Sichtlich überrascht und erfreut nahm Chris Pohl, Macher von
Blutengel, die Menschenmassen zur Kenntnis und bedankte sich
beim Nürnberger Publikum für das zahlreiche Erscheinen. Und als
Dankeschön gab es dann alles was ein Live Konzert so attraktiv
macht. Pyrotechnik, zwei bildhübsche Tänzerinnen , die die
Songs nach Kräften und voller Leidenschaft unterstützten, eine
perfekt harmonierende Band und dazu Chris Pohl und die
weibliche Stimme Ulrike Goldmann, die sichtbar Spaß am Auftritt
in Nürnberg hatten und sich hoffentlich ganz dick in den
zukünftigen Tourkalender geschrieben haben, Nürnberg gerne und
möglichst bald wieder zu besuchen.
Dass trotz so vieler Menschen die Stimmung vergleichsweise
zurückhaltend war, lag sicher nicht an den Akteuren auf der
Bühne. Eher daran, dass man sehr oft Menschen beobachten
konnte, die mit geschlossenen Augen und verträumtem Blick der
Musik lauschten. Und selbstverständlich hatte man einige Stücke
im Programm die dazu bestens geeignet waren, wie z.B. You walk
away, einer der Höhepunkte des Abends.
Los ging es nach dem Intro mit Pyros und "Nachtbringer",
Titelsong der gleichnamigen CD, gefolgt von "Willst du" und
"Die With You" . Bei "Bloody Creatures" wurde es dann richtig
blutig, auch für manchen im Publikum, der etwas Kunstblut
abbekam. Und so verging die extrem sehenswerte, kurzweilige
Show auch wie im Fluge. Chris Pohl, Uli Goldmann und Band
verabschiedeten sich sichtlich dankbar beim Publikum, das
natürlich lautstark eine Zugabe einforderte. Der kam man mit 5
weiteren Songs u.a. "Krieger", "Reich mir die Hand" und
"Monument" auch gerne nach. Irgendwie war dann aber wirklich
Schluss, die anschließende Tanz-Gothicparty in der Rofa ging
nun aber erst richtig los.
Support an diesem Abend war übrigens Meinhard, ein Niederbayer
der bei seinem bizarren Auftritt optisch etwas an eine Kreuzung
zwischen Charlie Chaplin und Johannes Heesters erinnert und
Songs seines Albums "Beyond Wonderland" vorstellte.
Mit seiner Mischung aus Gothic, etwas Glam- Art und Rock
Alternative, etwas Independent und Pop oder besser gesagt
mit seinem sehr speziellen Meinhard-Sound ist er zwar lang
nicht so eingängig wie Blutengel, aber ebenfalls durchaus
sehens- und hörenswert. Und so bringt er sein eigens Wunderland
auf die Bühne, nicht als Alice sondern als Meinhard, schlüpft
er in Rollen und versteht es perfekt das Publikum zu
unterhalten und zu fesseln. Ein Auftritt der Spaß und vor allem
auch neugierig auf den Sänger Meinhard und sein Album gemacht
hat.
Fotos und Text: Bernd Sonntag