.rcn präsentiert: FRANK TURNER & THE SLEEPING SOULS
+++ AUSVERKAUFT +++
E-Werk, Erlangen
Sonntag, 06.08.2017
Einlass:19:00 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
VVK-Preis ab:
Ausverkauft
Abendkasse:
Keine Abendkasse
Wir verlosen 3x2 Karten ab Einsendeschluss Donnerstag, 03.08.2017
-Direktklick auf verlosung@rcnmagazin.de (Namen, Betreff FRANK TURNER und Telefonnummer für eine spätere Gewinnbenachrichtigung nicht vergessen), Preisfrage (Teilnahme freiwillig, ohne Auswirkung auf Gewinn): Euer Lieblings-Sommerfestival?
Video "The Next Storm":
Rezi aus dem .rcn:
FRANK TURNER
POSITIVE SONGS FOR NEGATIVE PEOPLE
VERTIGO / UNIVERSAL
Der in Bahrain geborene Brite hat nicht nur einen
Bachelor-Abschluss in Europäischer Geschichte und war Sänger
der Punkband Million Dead, sondern ist – ganz bescheiden
ausgedrückt – eine ziemlich coole Sau. Dafür kann man sich
schon mal die Fanbrille fest tackern, bevor man die Rezi
schreibt! Voilá! Ein vor juveniler Vorfreude platzender Frank
Turner auf der Bühne einer ausverkauften Liveshow im Sommer
2014 schob sich mir gleich in den Kopf, als ich Turners
sechstes Studioalbum zum ersten Mal zu Gehör bekam. Denn (auch
dank YouTube leicht zu belegen) spielte Turner mit seinen
Sleeping Souls bereits 361 Tage vor der Veröffentlichung von
„Positive Songs For Negative People“ zumindest zwei Songs vom
jetzigen Album. Und wie ein Bootleg einer dieser Turner-Shows
klingt auch „The Angel Islington“, der herzlich grüßende erste
Song der Tracklist, musikalisch gemeinsam einsam mit der
Akustik-Gitarre, thematisch mit Nordlondon und der Themse
sympathisierend. Dieser sachte Einstieg bietet aber nur die
Vorlage, um dann ganz Turner-like in Folkpunk-Gefilde
abzutauchen und folgenschwer auch die folkpunkigen
Themengebiete anzusegeln: Freundschaft, Liebschaft, Feindschaft
mit dem Selbst und dessen Schlichtung. Und dieses Spektrum
sollte wider Versprechungen des Albumtitels ein breiteres
Klientel als Pessimisten ansprechen, sondern eher lebens- und
wanderlustige Fans des „skinny half-arsed english
Country-Singer“. Und vielleicht auch einige Mitschwimmer und
Chartneurotiker, die seit dem vorangegangenen Album „Tape Deck
Heart“ von 2013 und der im Radio gespielten Single „The Way I
Tend To Be“ auf den Turner-Train aufgesprungen sind. Doch jene
sollten spätestens jetzt entweder abgesprungen sein, oder mit
erweiterter Toleranzidentität auf Turner-Konzerten in der
ersten Reihe abklatschen. Denn Turner besinnt sich zu großer
Freude meinerseits tendenziell eher auf Noten und Werte aus
legendären (Früh-)Zeiten wie zu „Poetry Of The Deed“ und
„England Keep My Bones“ statt auf den Vorgänger, der zwar auch
seine Stärken und Momente hatte, aber statt blasphemischer
Schreinkunst Turners Ideale nur Pop-Art in Tomatendosen
abpackte. Ihm nach all dieser Zeit den Sell-Out anzukreiden,
wäre abseits der Gerechtigkeit, denn trotz einer geballten
Packung Sing-A-Longs und massenkompatibler Rhythmen versprüht
der ebenbürtige Brite noch immer den bescheidenen, krediblen
Punk-Charme, verpufft auf Songs wie Out Of Breath seine vier
Akkorde und Lungen-Kondition, um dann viktorianisch-romantisch
mit einer Live-Aufnahme von „Song For Josh“ das Album zu
endigen, ganz so wie er es auf seinem Debutalbum „Sleep Is For
The Week“ mit „The Ballad Of Me And My Friends“ zu tun pflegte.
Lea Biermann / Ewald Funk
7 von 9 Punkten
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