.rcn - event & music – Seit 34 Jahren gratis! Wir rocken Franken!

Die Infos zur neuen Datenschutzverordnung lest Ihr ganz unten auf der Seite oder über diesen Direktlink:
Hinweise zum Datenschutz auf www.rcnmagazin.de

NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

CD REZI BAJUWARENPOLKA SERIÖS: DJANGO 3000

CD REZI BAJUWARENPOLKA SERIÖS: DJANGO 3000

CD REZI BAJUWARENPOLKA SERIÖS
DJANGO 3000
IM STURM
SÜDPOLRECORDS / SPOULFOOD

Interessante Platte an einer wichtigen Stelle in der Karriere von Django 3000, dem Chiemgauer Überfallkommando für Gipsy Rock, Balkan Pop und Artverwandtes. Das neue Album wirkt musikalisch reifer, geht textlich tiefer, ist selbstbewusster, erwachsener und breitenkompatibler. Bedingungsloses Abtanzen und Party sind auf der Scheibe nicht mehr das Grundrezept, stattdessen legt man Wert auf gut verständliche Texte in bayrischer Mundart, die diesmal deutlich unhektisch und entspannter vorgetragen werden. Waren die früheren Scheiben wie ein Notschalter, bei denen man bei jedem Publikum die hemmungslose Hüpf-Bonaparty entfachen konnte, wird diesmal relaxt mit gebremsten Humpa-Humpa Beat gearbeitet. „Mitschuldig“ daran ist auch Olaf Opal, der diesmal mitproduziert hatte, Musiksachverständige kennen ihn durch seine Arbeit mit The Notwist oder den Sportfreunden. Ob das Experiment mit dem erwachsenen Sound funktioniert, entscheidet sich an der Plattentheke und vor allem bei den Konzerten. Ab Februar ist die tourfreudige  Band, die immerhin schon in Südkorea, Finnland, Russland und der rauen norddeutschen Tiefebene gespielt hat, wieder auf Ochsentour, um das neue Album live bis zum Sommer überall in Deutschland zu präsentieren. Diesmal zu fünft, ein Keyboarder wird die Jungs live unterstützen. Bei Django 3000 ist es wie bei ZZ Top, alle tragen Vollbart, nur Michael „Unfried“ Fenzl am Standbass stammt optisch eher aus der Rockabilly Ecke, zumal er wie dort üblich, gerne mal während des Spielens auf dem Instrument herum balanciert oder turnt. Außerdem hatten wir es bei Django früher eher mit Fidel, Akkordeon und Blasinstrumenten zu tun, die letzten beiden Bestandteile ihres Balkansounds sind auf dem neuesten Album nun deutlich zurück gefahren, live gibt es nach wie vor die volle Kelle. Beim ersten Durchlauf hatte ich schon Bedenken, die Partyband würde nun etwas glattgestrichen klingen, Songs wie „Dreggade Dog“ (Dreckiger Tag) oder „Lem Versaut“  (Leben versaut) ersaufen scheinbar im Bass-Diskostampf, aber damit nehmen die Jungs definitiv ein breiteres und vor allem jüngeres Publikum auf den Konzerten in der Live-Umsetzung mit. In der Endabrechnung also Daumen hoch, man muss sich nur darauf einlassen... Django 3000 sind auf dem Weg zum ureigenen Sound ein schönes Stück weiter gekommen! Ab 20. Januar 2017 im Handel.
Ewald Funk
7 von 9 Punkten

 

DJANGO 3000
IM STURM
SÜDPOLRECORDS / SOULFOOD

Das Titelstück und Opener beginnt mit einer Polka sehr schmissig und wilden Gefiedel. Zwangsläufig denkt man die Chiemgauer setzen mit ihrer vierten Scheibe nahtlos fort, wo sie 2015 mit „Bonaparty“ aufgehört haben, nämlich einfach wilden Alpenrock bzw. Heavy Metal Polkas mit einer deutlichen Balkanprise zu spielen. Doch ab dem 2. Stück bleibt der Mund offen und Erstaunen setzt ein. Die aktuellen Songs sind deutlich breiter angelegt und viel besser als in der Vergangenheit arrangiert. Dazu kommt, Django 3000 spielen jetzt mit Keyboarder und nutzen sogar Synthesizer. „Lem versaut“ gefällt durch den häufigen Tempowechsel. „Engl und Geier“ ist ein ruhiger Song und die Musik stützt die Botschaften. Dann folgt mit „Wenn I geh“ ein durch die lockere Westernfilmmelodie geprägtes Stück. „Zeit“ ist ein bluesiges, nachdenkliches Stück mit schöner Pianomelodie und Streicherklängen. Es könnte auch als Liedermacher-Nummer durchgehen. Wie die Titel schon zeigen geht es in den bayerischen Songtexten um und über das Leben. Es ist ein nachdenklicher Stoff und Frontmann Kamil Müller bemüht sich hörbar die Songs gesanglich noch stärker zu interpretieren. Django 3000 sind für mich die aktuellen Tabellenführer der diesjährigen Veröffentlichungen und werden es wohl auch noch einige Zeit bleiben.
Roland Hornauer
9 von 9 Punkten