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INTERVIEW MIT DER SCHWEINFURTER PUNKBAND DEATHJOCKS ONLINE

Unser Schweinfurter Szeneguru Wolle Hanke hat mal wieder zugeschlagen und die Schweinfurter Punkband Deathjocks interviewt, nachdem sie endlich ein Label für ihr Album bekommen haben. Dazu gibt es eine Releaseparty am 4. Februar im Schweinfurter Stattbahnhof!
INTERVIEW MIT DER SCHWEINFURTER PUNKBAND DEATHJOCKS ONLINE
Foto: Hanke
DEATHJOCKS - Willkommen zum Punkrock-Stammtisch!

Die Deathjocks haben endlich Nägel mit Köpfen gemacht. Das Debütalbum der Schweinfurter Punkrocker, das eine gefühlte Ewigkeit auf Eis lag, hört auf den Namen „Morality Is What We Breathe“ und erscheint jetzt über Flight 13, einem kleinen Label aus Freiburg. Deshalb wohl auch 13 feine Punkrock-Kracher im flotten
Zwei-Minuten-Rhythmus! Und das Release der ersten Deathjocks-Scheibe muss natürlich kräftig gefeiert werden. Deshalb haben die Jungs am 4. Februar den kleinen Saal vom Schweinfurter Stattbahnhof angemietet und sich mit Mid-Air Collision und Confrontation noch zwei nette Gäste eingeladen.

Aufgenommen haben die Deathjocks ihr Album schon vor schlappen zweieinhalb Jahren. Im April 2008 haben sich Eric, Sven, Fuzzy und Andi drei Tage lang auf dem Dachboden des Sportheims von Morlesau bei Hammelburg verschanzt. Produziert hat das Album Mickey Wehner, der langjährige Gitarrist der Metalband Vendetta, den Schlagzeuger Andi über einen Arbeitskollegen kennengelernt hat. „Am Anfang war Mickey ein bisschen überrascht über das was wir als „guten Sound“ bezeichnen“, sagt Bassist Christian „Fuzzy“ Kraus und grinst. „Er hat nicht geglaubt, dass wir es genau so wollen, wie es gerade klingt.“ Entstanden sind 13 Songs, die klingen, als wären sie in den Achtziger Jahren entstanden - wie ein frühes Album
von Spermbirds oder Bad Religion. Dann mussten die Aufnahmen aber lange warten, bis sie jetzt veröffentlicht werden. Sänger Eric Greulich und Bassist Fuzzy heuerten in der Zwischenzeit bei den Ghostrockets an und die Deathjocks fristeten eher ein Schattendasein. „Es hat so lange gedauert, weil die Band zu wenig Auftritte gespielt hat und deshalb zu wenig Asche in der Bandkasse hatte“, sagt Sven. „Irgendwie hatte niemand von uns Lust, eine Platte komplett aus der eigenen Tasche zu finanzieren. Uns wurden Split-LP’s mit anderen Bands angeboten. Aber das wollten wir nicht. Und letztendlich haben wir gesagt: Scheiß drauf, wir machen es selbst! Im letzten Moment ist aber Flight 13 ins Boot gestiegen.“

Flight 13 ist ursprünglich ein kleiner Mailorder aus Freiburg, der sich vom Wohnzimmerbetrieb zum absoluten Expertenlabel für Punkrock und Hardcore entwickelt hat. Das Album „Morality Is What We Breathe“ erscheint in einer Auflage von 500 Stück - und zwar ausschließlich als Schallplatten. „Vinyl passt einfach zu unserer Musik“, erklärt Sven. „Unser Punkrock ist einfach eine ganz raue, fundamentale Geschichte und das einzige Medium, das gut dazu passt, ist die Schallplatte.“ Die Jungs waren sogar dabei, als die Deathjocks-Platten in Karlsruhe gepresst und geschnitten wurden. Und jetzt steht ihr Album im Regal neben den Alben aus den Achtzigern, die alle in der Band gerne hören. „Deathjocks ist für mich rudimentärer Punkrock mit verzerrten Gitarren“, sagt Sven. „Es ist eine Schnittstelle von Klassikern wie Stooges oder MC5. Und wir sind ziemlich schnell, was daher kommt, weil meine persönlichen Highlights aus dem amerikanischen Hardcore der Achtziger Jahre stammen: Black Flag, Circle Jerks oder 7 Seconds. Das Deathjocks-Album hätte eigentlich 1984 erscheinen müssen und wäre jetzt wahrscheinlich ein totaler
Klassiker.“ Die Deathjocks sind selbst schon lange keine Grünschnäbel mehr. Fuzzy zum Beispiel war Bassist bei der Löwenzahn Blues Band und bei den Ghostrockets. Und auch Sven war schon früher als Gitarrist aktiv: bei Trashman in Köln. Sänger Eric ist derjenige in der Band mit dem engsten Terminkalender. Er bedient nicht nur bei den Deathjocks, sondern auch bei Ghostrockets, Vein und dem Drum’n’Bass-Kollektiv „Wir tanzen konzentriert“ das Mikrofon. Aber Deathjocks ist einfach eine Herzensangelegenheit, sagen alle. „Für mich sind die Deathjocks eine Art Punkrock-Stammtisch“, erklärt Sven. „Wir sind vier Freunde, die sich mögen, fast wie in einer Familie. Wir treffen uns einmal in der Woche um zu proben, gehen auf die Bühne und haben eine Menge Spaß. Egal, wie viele Zuschauer da sind, bei Deathjocks gibt es keine 50, sondern immer 110 Prozent.“ Zum Beispiel bei der Releaseparty am 4. Februar im Schweinfurter Stattbahnhof. Dort gibt es zum ersten Mal das neue Album zu kaufen. Es gibt nur 500 Stück! Also haltet Euch ran! Die Platte hat wegen der langen Vorlaufzeit schon jetzt Kultstatus!

Wolfram Hanke