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CD REZI ROCK: THE WAKE WOODS

CD REZI ROCK: THE WAKE WOODS
THE WAKE WOODS

GET OUTTA THIS WAY

JAYFISH RECORDS / MEMBRAN


Heilige Madonna der sechs Saiten, es gibt sie noch: Junge Rockbands, die genau wissen, wie man die Harfe blast und bei ihrem Debut einfach alles richtig machen! Kein schlechter Song, keine offensichtlich abgekupferten Melodielinien und ein wirklich feines Gefühl für das richtige Arrangement. Jeder Song klingt immer mit Herzblut gespielt und stilistisch lassen sich die jungen Berliner gleich auf drei Sofas gemütlich nieder: Bluesrock, Garage und ein bisschen auch im Indie-Hardrock. Und ich rede jetzt nicht von der neuen Kadavar Scheibe... Markant hier: Die Stimme von Ingo Siara, von der Klangfarbe zwischen Steven Tyler von Aerosmith und Jesper Binzer von D-A-D liegend. Hinter ihm arbeitet sein Bruder und zwei andere Jungs, alle Anfang 20. Alles zusammen erinnert ein bisschen an D-A-D, die Hives, The Brew und am Horizont grüßen Bad Company oder die Stones. Trotzdem hat das Quartett Eier und ist instrumental auf der Höhe der Zeit. Produziert hat das ganze ein gewisser Jan Rubach. Ich dachte kurz nach, dann ploppte „Gamma Ray“ im Hirn auf, kurz nachgeschaut, und tatsächlich, er ist es: Der ehemalige Bassist von Kai Hansens Paradeband nach Helloween. Doch zurück zu den Wake Woods: Dass die Band ihr Handwerk beherrscht, hört man ausgerechnet am ruhigsten Song „All The Plans We Had“, eine relaxte Bluesnummer für den sonnigen Nachmittag auf dem Balkon. Ab 28. August kann man sich die Scheibe holen, und wer im Internet vorher kurz reinhört, wird bestätigen, dass das Teil jeden Cent wert ist! Und bitte folgende Rechnung ansetzen: Die Jungs haben vier Jahre an der Scheibe gearbeitet, bis jede Nut und Feder sitzt, und alles auf das ihr hier verzichten müsst ist eine Schachtel Kippen, ein Kaffee zum mitnehmen in der Heißgetränkefiliale und eine überteuerte Tüte Chips in der Autbahnraststätte. Die Scheibe wird es Euch danken, denn sie rettet Euer Leben und den Glauben daran, dass das nächste kleine Wunderkapitel in der Rockbibel nicht langweilig geschrieben worden ist. Gefördert hat das Talent des Sängers Ingo Siara übrigens ihre (Halb-)Tante Bärbel Wachholz, welche in der DDR eine populäre Schlagersängerin war. Wenn die Band weiterhin so selbstlos und zielorientiert an ihrer Karriere arbeitet, kommen diverse internationale Rocktruppen nicht umhin, das junge Gitarrenrocktrio mit auf Tour zu nehmen. Hallo Blues Pills?

6 von 9 Punkten

EF