BLACK SPACE RIDERS
REFUGEEUM
BLACK SPACE RECORDS / CARGO
Das vierte Album der Black Space Riders aus Münster ist top
aktuell. „Refugeeum“ zwischen „Refugees“ (Flüchtlinge) und
„Refugium“ (Rückzugsort um Ruhe zu finden) pen-delnd, behandelt
das Thema Flucht und Vertreibung. Musikalisch recht gut, durch
neun sehr vielschichtige und unterschiedliche Songs, umgesetzt.
„Refugeeum“ ist ein ein-stündiger wilder Ritt durch Desert
Rock-, Space-, Psychedelic- und Heavy Metal-Welten. Gestartet
wird mit „Vortex Sun“ ruhig, getragen, leicht melancholisch mit
einer orientalischen Prägung. Dank dem Gesang erinnert es an
die Editors. Anschließend rütteln ei-nen bei „Universal
Bloodlines“ die mächtigen Gitarrenwände richtig durch. Ein Song
der einen mit fulminanten Karacho mit der
Flüchtlingsproblematik konfrontiert. Das Desert-Rock Stück
„Born A Lion“ erinnert an die Heimatlosen, „The Lure“ klagt den
Menschen-handel an. „Run To The Plains“ ist musikalisch stark
in die 70er verhaftet. Allerdings hat man nach 5 Minuten das
Gefühl, die Band hat leider kein Ende gefunden und spielt
ein-fach weiter. Dies ist allerdings aus meiner Sicht der
einzige Schwachpunkt einer musika-lisch sehr guten und
inhaltlich sehr wichtigen Scheibe. Bleibt zu wünschen, dass das
rechte Gesocks der Nazis, Pegida, Nügida oder unter welcher
Bezeichnung sie sich auch immer verstecken „Refugeeum“
möglichst oft hören (müssen).
8 von 9 Punkten
ROHO
