RUNWAY 27, LEFT
FRIENDS AND CATFISH
WEISFEDER RECORDS / EIGENVERTRIEB
So muss es klingen, wenn sich Freunde einfach ohne große
Vorbereitung zusammensetzen und musizieren oder wenn der Vater
einer Großfamilie ruft und die Kinder gezwungenermaßen
Hausmusik mitmachen müssen. Runway 27, Left kommen aus
Österreich, besser gesagt Wien. Hinter dem schrägen Bandnamen
verbergen sich zwei Bluesgitarristen. Erich „Weissfeder“ Brandl
und Anthony „Tone“ Kammerhofer. Sie nennen ihren Stil „In-Blues
Entertainment“. Dies ist ein Musikstil, zu dem ich keinen
Zugang finden konnte. Den Song „Moneylaundering“ mit dem
Refrain „Take Your Money And Run“ finde ich so schlecht, dass
es fast schon Realsatire ist. „Solitary Man“ klingt nur
schrecklich, „Shades of Grey“ ist ein fürchterliches Geklimpler
und Geschrammel und als Zuhörer fühlt man sich automatisch als
Masochist. Versöhnlich weil einigermaßen erträglich ist der
letzte im Österreicher Dialekt gesungene Song „Begegnung“.
Vielleicht funktionieren meine Gehörgänge durch zu viel Indie
und Rock nicht mehr richtig, trotzdem behaupte ich, würde man
„Friends And Catfish“ Kriegsgefangenen vorspielen, wäre dies
ein massiver Verstoß gegen die Europäische
Menschenrechtskonvention, die in Artikel 3 das Verbot der
Folter regelt.
ROHO
1 (für den letzten Song und für das Cover)