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SO WAR: AXEL RUDI PELL, 12.2.2014, LÖWENSAAL, NBG., .rcn präsentierte

Der Axel, der Rudi und der Pell. ER gastierte im Februar im Nürnberger Löwensaal, wurde früher mal gerne der deutsche Ritchie Blackmore genannt, und fragt man seinen ehemaligen Drummer Mike Terrana, läßt der gerne die Story springen, wo er bei einer kleinen Meinungsverschiedenheit mit dem Meister mal den Tisch quer durch den Raum geschmissen hat. An ARP scheiden sich die Geister, belassen wir es beim Guten: Der frühere Hardline Sänger Johnny Gioely aus Brooklyn hat an diesem Abend wirklich jeden mit seiner Natürlichkeit und Stimme überzeugt. Es berichtet Mine Ebert, extra aus Weinfranken für IHN angereist, dem Axel, dem Rudi...
SO WAR: AXEL RUDI PELL, 12.2.2014, LÖWENSAAL, NBG., .rcn präsentierte
Foto: Jan Oulehla

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SO WAR: AXEL RUDI PELL, 12.2.2014, LÖWENSAAL, NÜRNBERG, .rcn präsentierte.

Die Haarsprayvorräte des örtlichen Drogeriemarkts sind leergekauft, der Toupierkamm liegt bereit. Frisurentechnisch sind der Herr Pell, ein chinesischer Schopfhund und ich als blonde Frau eigentlich gar nicht so weit voneinander entfernt. Auf nach Nürnberg also.

Die neue CD im Gepäck, los geht es. Die Vorband Rebellious Spirit spare ich mir allerdings - ich will ja IHN sehen und hören, deswegen bei der Ankunft erstmal etwas essen. Kaum aus dem Auto vor der Halle ausgestiegen, wusste ich wieder, weshalb der Löwensaal Löwensaal heißt. Der Geruch von Raubtierdung des benachbarten Tiergartens liegt unverkennbar in der abendlichen Winterluft am Nürnberger Schmausenbuck.

Im Saal selbst schien auch ein Löwe gewesen zu sein. Zumindest roch es so. Ich stehe ja gerne hinten bei Konzerten, da hat man auch noch die Chance auf ein paar Quadratzentimeter Privatsphäre um sich herum und man kann von dort einfach viel besser beobachten. Doch so voll wie vor zwei Jahren war es in diesem Jahr im Löwensaal an einem Mittwoch Abend gar nicht.

Anfangs wollte der Funke zum überwiegend, nein, fast ausschließlich männlichen Ü40-Publikum ja gar nicht so überspringen. Lag vielleicht an den Ü40-Ticketpreisen. Axel steht immer rechts auf der Bühne und strahlt eine fast buddhistische, stoische Ruhe aus, die sich scheinbar auch auf das Publikum überträgt. Eigentlich könnte er ein guter Franke sein. Wir freuen uns ja auch immer mehr nach innen.

Dafür gab Johnny Gioely am Mikro wieder alles. Seine Stimme ist einfach nur der Wahnsinn, und da er durch das Internetbusiness steinreich ist und nur zum Hobby singt, wirkt er superentspannt und war wohl der einzige im Saal, der letztendlich so richtig tiefenentspannt war.

Besonders nett war die Skype-Verbindung live auf der Bühne zu seinem Sohn, der zuhause in N.Y. saß, um seinen zehnten Geburtstag zu feiern. Da geht einem als Mama schon mal das Herz auf. Ansonsten war das für mich eine ziemliche Freakshow auf der Bühne. Erheiternd war auch immer wieder die grenzdebile Gesichtskomik von Keyboarder Ferdy Doernberg, dessen Solos wirklich kein Mensch braucht.

Basser Volker erinnerte mich von der optischen Präsenz mit seinem weit vor sich umgeschnallten Instrument eher an Klaus Maria Profitlich und der neue Schlagzeuger (sein Sound ein einziger Brei, sein Solo peinlich) ist eindeutig mit einem für die Bühne geschminkten Alice Cooper verwandt - zumindest dann, wenn er die Sonnenbrille abnahm. Fazit: Es war also für jeden etwas dabei.

Alles in allem war es ein schönes Konzert mit anfänglich grausigen Sound, verhalten zufriedenem Publikum, das sicher auch noch die nächsten 25 Jahre zu seinen Konzerten pilgern wird. Mehr werden es wohl nicht mehr werden. Der Axel, der Rudi, der Pell - da weiß man, was man hat. Und wir sollten seinen Eltern dankbar sein - unvorstellbar, wenn sie ihn Heinz-Rüdiger genannt hätten...

Mine Ebert

Dies war die positive Kritik. Hätte unser Oli das ganze kommentiert, wäre wohl eher ein Punktekatalog mit schlechten Noten dabei heraus gekommen. Oli war wirklich nicht amüsiert, obwohl er den Axel Rudi schon seit Jahren für dessen unprätentiosen Melodicrock sehr verehrt. Hier seine Zusammenfassung:

-Ticketspreise viel zu teuer, über 40 EUR.
-Löwensaal nur ¾ voll, der Balkon oben komplett gesperrt.
-Durchschnittsalter 45-50.
-Sound beschissen, der Schlagzeugsound  z.B. war ein einziger Brei.
-Äußerst unglückliche Songauswahl, zu wenig schnelle Nummern, dafür zu viele lange, epische Stimmungskiller.
-Neuer Drummer ist eher Durchschnitt, da hat selbst Charly Watts von den Rolling Stones mehr Bums.
-Ferdy Doernberg am Keyboard NERVT mit seinem Grinsegesicht und seine Keyboardsolos, die will echt kein Mensch mehr sehen, bzw. hören.
-Der dicke Basser solide und unauffällig wie immer, hatte leider den gleichen Bewegungsradius wie Axel Rudi, nämlich keinen.
-Der einzige Lichtblick: Sänger und Entertainer Johnny Gioely! Er hat den Gig von einem beschissenen zu einem gerade noch akzeptablen Konzert gemacht.
Fazit:  Nie mehr Löwensaal und ARP zu diesen Preisen auch nicht mehr.

Oliver Betzelt